Regionale Baumeister verbreiten Falschinformationen: Hilfloser Versuch, den Protest der Bauarbeiter zu diskreditieren

Demo von Bauarbeitern aus der Region Aargau-Nordwestschweiz
Bauarbeiter aus der Region Aargau-Nordwestschweiz protestieren in Basel für familienfreundliche Arbeitsbedingungen. (Foto: Manu Friederich)
Mit einer kraftvollen und friedlichen Demonstration haben am vergangenen Freitag in Basel rund 1’000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter ein unüberhörbares Zeichen gesetzt. Der Protest ist Teil einer landesweiten Bewegung, die bereits im Tessin, in Bern und der Romandie begonnen hat und in den kommenden Tagen in Zürich fortgesetzt wird. Die Aktion war eine klare, legitime und friedliche Antwort auf die Blockadehaltung der Baumeisterspitze bei den Verhandlungen zum neuen Landesmantelvertrag (LMV), der Ende Jahr ausläuft.

In den Medien kursieren inzwischen unwahre Anschuldigungen über angebliche Ausschreitungen. Daniel Allemann, Präsident des Baumeisterverbands Region Basel, behauptete gegenüber der Basler Zeitung,

«Aus den Bussen sind Dutzende vermummte Personen mit Unia-Jacken und -Fahnen ausgestiegen. Manche von ihnen waren mit Baseballschlägern bewaffnet.»

Diese Darstellung entspricht nicht den Tatsachen. Niemand von der Unia und Bauarbeiter war mit Baseballschläger ausgerüstet, ausser die Aargauer Polizei mit Gummischrot (Video verfügbar) und es gab keine gewalttätigen Handlungen von unserer Seite. Die Demonstration verlief friedlich, organisiert und unter klarer Verantwortung der Gewerkschaften. Zahlreiche Bilder, Videos und Medienberichte, unter anderem von der Basler Zeitung sowie Telebasel, zeigen das Gegenteil der Behauptung: friedliche Bauarbeiter, Poliere und Gewerkschafter, die gemeinsam für faire Arbeitsbedingungen und auf die aktuelle Problematik auf dem Bau aufmerksam machen.

Auch die Kantonspolizei Basel-Stadt bestätigt, dass keine Verletzten festgestellt wurden. Die Polizei war zwar nach Meldungen vor Ort, traf dort jedoch niemanden an. Diese offizielle Feststellung widerlegt eindeutig die dramatisierten Schilderungen der regionalen Baumeister.

Währenddessen berichten zahlreiche Bauarbeiter, dass sie von ihren Vorgesetzten unter Druck gesetzt oder sogar am Verlassen der Baustelle gehindert wurden, um nicht am Protesttag teilzunehmen.

Einige Beschäftigte berichten, sie seien zeitweise in Pausenräumen oder in Baubaracken eingesperrt worden. Die Unia kritisiert dieses Vorgehen scharf und bezeichnet es als unzulässige Einschüchterung von Arbeitnehmenden, die ihr verfassungsmässiges Recht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen wollten. Einige Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter äusserten sich, dass sie angesichts des hohen Sicherheitsdispositivs und der zahlreichen vor Ort anwesenden Sicherheitskräfte befürchteten, dass ihre Teilnahme am Protest zu Konsequenzen durch ihre Vorgesetzten führen könnte. 

Die Unia betont, dass ihre Rolle stets deeskalierend und auf einen friedlichen Verlauf aller Aktionen ausgerichtet ist. Sie weist jegliche Form von Gewalt entschieden zurück und distanziert sich klar von solchen Vorgehensweisen. Es gab keine bewaffneten Teilnehmer, keine Ausschreitungen und keine Angriffe. Solche falschen Behauptungen sind gezielte Desinformation, um die legitimen Anliegen der Bauarbeiter zu diskreditieren und die Stimmung in der Öffentlichkeit zu manipulieren.

Forderungen der Gewerkschaften

Die Gewerkschaften und die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter halten weiterhin an ihren berechtigten Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, fairen Löhnen und mehr Sicherheit auf den Baustellen fest.

Weitere Informationen zu den Hintergründen und den konkreten Forderungen finden sich in der Medienmitteilung vom 7. November 2025.

Die Bauarbeiter und Gewerkschaften lassen sich von haltlosen Provokationen nicht beeindrucken und provozieren und arbeiten weiterhin auf den Abschluss eines Landesmantelvertrags hin.

Wer wirklich Dialog, Fairness und Respekt will, steht an der Seite der Bauarbeiter und nicht gegen sie.