Unia ersucht Politik um Vermittlung im Fall Clariant
Nach den vier Entlassungswellen bei Clariant im Jahr 2009, bei der weltweit 3220 Stellen abgebaut worden sind – 137 davon in Muttenz – wird anlässlich der Bilanzjahreskonferenz vom kommenden Dienstag mit der Ankündigung weiterer Entlassungen in drastischem Ausmass für den Standort Muttenz gerechnet. Diese Entwicklung ist umso besorgniserregender, als die Unternehmensleitung immer noch keine überzeugende Vorwärtsstrategie für den Betrieb vorgelegt hat.
Vor diesem Hintergrund haben sich der Präsident der Betriebskommission Clariant in Muttenz, Jörg Studer, und Vertreter der Gewerkschaft Unia heute mit der Baselbieter Volkswirtschaftsdirektion getroffen. Mit Verweis auf die Wichtigkeit des Chemiekonzerns für den Standort Muttenz und den gesamten Kanton Baselland wurde die Volkswirtschaftsdirektion darum ersucht, ihre guten Dienste anzubieten und als Vermittlerin zwischen den Sozialpartnern aktiv zu werden. Die Arbeitnehmervertreter verlangen endlich Klarheit über die Unternehmensstrategie von Clariant. Nur so kann es gelingen, gezielt wirksame Massnahmen für den Erhalt der Arbeitsplätze in Muttenz zu ergreifen.
In einer konstruktiven Sitzung hat die Volkswirtschaftsdirektion der Betriebskommission und der Gewerkschaft Unia zugesichert, zu prüfen, was die Politik beitragen kann, um den Arbeitsplatzabbau bei Clariant zu verhindern. Die Belegschaft und die Gewerkschaft Unia begrüssen diese Zusicherung. Sie haben ihrerseits mit der Gründung eines Kampfkomitees bereits erste Schritte eingeleitet.
Für Rückfragen
Manuel Wyss, Stv. nat. Branchenleiter chemische
pharmazeutische Industrie,
Jörg Studer, Betriebskommissionspräsident Clariant