Roche bricht Gespräche ab - Betroffene erstatten Anzeige

Dass auf der Baustelle vom «Roche Turm Bau 1» massives Lohndumping stattfindet bestreitet nicht einmal Roche. Umso unverständlicher ist es, dass sie statt mit der Unia in einer Vereinbarung ein klares Vorgehen zur Problemlösung festzulegen, die Gespräche abbricht. Der Unia fehlt das Vertrauen in die Roche komplett. Seit der Fall publik wurde hat die Roche auf Zeit gespielt. Ihren Lippenbekenntnissen steht gegenüber, dass sie weiterhin alles daran setzt, dass die betroffene Firma auf der Baustelle weiterarbeitet. Nach publik werden der Fälschungen und massiven Druckversuchen durch den Subunternehmer POKO-AL reicht es den betroffenen Arbeiter. Sie reichen heute Nachmittag Anzeige wegen Nötigung und Betrug ein.

Lohndumpingfälle wie bei ZARA oder am Zürcher Hauptbahnhof zeigen, dass es nur einen Weg gibt, das Problem sauber zu lösen: Es braucht eine schriftliche Vereinbarung zwischen den Verantwortlichen und der Unia, in der klar geregelt wird, wie und nach welchen Kriterien die Nachzahlung der korrekten Löhne für bereits geleistete Arbeit sichergestellt wird und wie auch in Zukunft die Einhaltung der Gesamtarbeitsverträge und Arbeitsgesetze geklärt werden kann. 
  
Umso unverständlicher ist, dass die Roche heute die Gespräche mit der Unia abgebrochen hat. Sie hat - trotz klaren Belegen für Lohndumping - seit Bekanntwerden auf Zeit gespielt und ständig versucht neue Bauarbeiter der gleichen fehlbaren Unternehmen auf die Baustelle zu bringen damit weiter gearbeitet werden kann. Das Verhalten der Roche hat das Vertrauen der Unia in eine roch-interne, intransparente Lösung zerstört. Für die Unia ist deshalb klar, dass es nur mit einer gemeinsamen, schriftlichen Vereinbarung eine gute Lösung geben kann. 
  
Betrug und Nötigung — die Betroffenen reichen Strafanzeige an
Der Unia liegen diverse, gefälschte Arbeitsverträge, Zeiterfassungen und Lohnabrechnungen vor. Die betroffenen Bauarbeiter wurden teilweise unter Androhung der Kündigung gezwungen diese Dokumente, die sie nicht lesen konnten, zu unterschreiben. Seit der Fall am Montag publik wurde, werden die betroffenen Fassadenarbeiter sowie ihre Familien massiv telefonisch unter Druck gesetzt um sie dazu zu bewegen, von ihren berechtigten Ansprüchen gemäss Gesamtarbeitsverträgen abzusehen und wieder an die Arbeit zurück zu kehren. Die Betroffenen wollen sich weder Lohndumping, Betrug, noch die Nötigungen der letzten Tage bieten lassen und erstatten deshalb heute Nachmittag Anzeige. 
  
Dokumente