Roche schützt Lohndumping statt zu handeln
Auf die Frage eines Journalisten, wie es denn mit Lohndumping aussehe, antwortete Roche Projektdirektor Claus Hermann in der Basler Zeitung von 9. April: «Das können wir ziemlich sicher ausschliessen». Die Realität ist allerdings eine andere. Mit ihrer eigenen Arbeitszeiterfassung kann Roche ohne Probleme sehen, dass im betreffenden Bereich der Baustelle viel zu lange gearbeitet wird. Arbeitsverträge und Bankauszüge der Fassadenbauer belegen weiter, dass statt den im Gesamtarbeitsvertrag vorgeschriebenen Löhnen netto nur gerade etwas mehr als 12 Franken pro Stunde ausbezahlt werden. Trotz all dieser Fakten, die auch der Roche bekannt sind, bleibt es bei Lippenbekenntnissen.
Der Skandal weitet sicht aus – systematischer Betrug auf der Baustelle
Der Unia liegen jetzt Dokumente vor, die zeigen, dass das Subunternehmen systematisch Arbeitsverträge und Arbeitsrapporte gefälscht hat, um gegenüber den Kontrollbehörden nicht aufzufallen. Ein Vergleich mit den Zutrittsdaten von Roche zeigt dies klar. Wenn Roche weiterhin auf Zeit spielt und weiter mit dem Unternehmen arbeitet, ohne für korrekte Löhne zu sorgen, nehmen sie jede Stunde, die weiter gearbeitet wird, wissentlich in Kauf, dass auf ihrer Baustelle systematisches Lohndumping stattfindet.
Roche muss deshalb sofort aufhören, Lohndumping auf ihrer Prestigebaustelle zu erlauben. Sie muss ihren Worten nun Taten folgen lassen. Die Unia fordert Roche auf, Massnahmen gegen das Lohndumping zu ergreifen, statt das fehlbare Subunternehmen zu schützen, welches weiterhin mit immer neuen Fassadenbauern, die notabene auch zu Dumpinglöhnen arbeiten, auf der Baustelle tätig ist. Roche muss gemeinsam mit der Unia eine verbindliche Lösung finden, wie die ausstehenden Löhne von allen betroffenen Fassadenbauern bezahlt und Lohndumping in Zukunft verhindert werden kann.