Mutige Verkäuferinnen verraten, wie wenig sie in ihrem Beruf verdienen
Im letzten Herbst präsentierte die Unia Nordwestschweiz das Sorgenbarometer des Basler Verkaufpersonals. Nebst den langen Arbeitszeiten steht der tiefe Lohn zuoberst auf der Sorgenliste. Jetzt wollte es die Unia genauer wissen und befragte die Verkäuferinnen und Verkäufer nach ihrem Lohn. Insgesamt waren 51 mutige Verkäuferinnen und Verkäufer bereit ihre Löhne transparent zu machen. Dies vor allem, um bei der Kundschaft eine Diskussion über faire Löhne im Detailhandel zu lancieren. „Es ist Zeit, dass sich im Detailhandel etwas ändert und endlich anständige Löhne bezahlt werden“, sagt eine Verkäuferin stellvertretend für ihre Kolleginnen.
Basler Medianlöhne im Detailhandel ausserordentlich tief
Die Umsätze im Detailhandel steigen Jahr für Jahr. Doch die Angestellten im Verkauf spüren nichts davon. Gegen 50'000 Verkäuferinnen und Verkäufer verdienen schweizweit noch immer weniger als 4'000 Franken im Monat. Besonders betroffen ist auch das Basler Verkaufspersonal. Denn die Medianlöhne im Basler Verkauf liegen klar unter dem Schweizer Durchschnitt, während die Mieten in Basel-Stadt überdurchschnittlich hoch und die Krankenkassen sogar schweizweit am teuersten sind.
Um die im Detailhandel und insbesondere in der Kleider- und Schuhbranche verbreiteten Tieflöhne zu bekämpfen, braucht es mehr allgemeinverbindliche Löhne wie jene im Gesamtarbeitsvertrag des Kantons Genf. Dieser sieht eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns für Ungelernte auf rund 4'000 Franken vor. Gerade viele Arbeitgeber des Kleider- und Schuhhandels weigern sich aber, solche Verträge auszuhandeln. Deshalb ist die Mindestlohn-Initiative für die Beschäftigten des Detailhandels besonders wichtig, über die am 18. Mai 2014 abgestimmt wird.