Zahl der Entlassungen reduziert – guter Sozialplan ausgehandelt

Die Angestellten Schweiz VSAM und die Gewerkschaft Unia haben seit dem Bekanntwerden der massiven Abbaupläne bei der Pratteler Firma Glatt AG die Zeit für Verhandlungen genutzt: Die Zahl der Kündigungen konnte von 65 auf 50 reduziert werden.

In einem Sozialplan werden zusätzlich Mittel für Betreuungs- und Begleitmassnahmen bereitgestellt. Und gemeinsam mit einer ad hoc gewählten Arbeitnehmervertretung erarbeiteten VSAM und Unia zahlreiche Vorschläge, um die geplante Streichung von rund einem Drittel der Arbeitsplätze weiter zu lindern.

 

In harten aber fairen Verhandlungen mit der Geschäftsleitung der Glatt AG ist es gelungen, den Umfang des angekündigten Stellenabbaus zu reduzieren. Insgesamt werden in Pratteln jetzt 50 statt 65 Kündigungen ausgesprochen. 12 Mitarbeitende erhalten ein Stellenangebot im Glatt-Werk in Bienzen (D). Für die entlassenen Mitarbeitenden wird zudem ein Sozialplan bereit gestellt, welcher den Leuten helfen soll, innert nützlicher Frist eine neue Beschäftigung zu finden. Die Personalabteilung der Glatt AG unterstützt die Stellensuchenden mit umfassenden Betreuungs- und Begleitmassnahmen. Der Sozialplan sieht ausserdem Abgangsentschädigungen vor, welche dem Dienstalter Rechnung tragen. Um Härtefälle soll sich eine paritätisch zusammengesetzte Kommission kümmern. Beide Parteien, Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer, verpflichten sich zu schnellen, unbürokratischen und mit Augenmass getroffenen Lösungen.

 

Dank zahlreichen Vorschlägen aus den Reihen der Belegschaft der Glatt AG konnte die von VSAM und Unia geforderte Task Force – eine achtköpfige Gruppe aus Mitarbeitenden – der Geschäftsleitung einen umfassenden Katalog mit Massnahmen gegen den Stellenabbau vorlegen. Die Geschäftsleitung nahm die Vorschläge zur Prüfung entgegen, wollte aber von den geplanten Restrukturierungsmassnahmen nicht abrücken.

 

Als Erfolg werten die Angestellten Schweiz VSAM und die Gewerkschaft Unia, dass die als Task Force und Sprechergruppe gewählten acht Mitarbeitenden im Zuge der Verhandlungen den Status einer Arbeitnehmervertretung erhalten haben. In diesem Zusammenhang fordern VSAM und Unia, dass die Glatt AG zukünftig eine ordentlich gewählte Arbeitnehmervertretung installiert - wie es im GAV vorgesehen ist Zudem verlangen sie vom Pratteler Familienunternehmen, dass dieses auch nach Ablauf des jetzt vorliegenden Sozialplanes Ende Mai 2006 seine soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden wahrnimmt.

 

Die Angestellten Schweiz VSAM und Unia werden die korrekte Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen eng begleiten.