Lange Arbeitszeiten und tiefe Löhne sind die grössten Sorgen
Die Ende September, Anfang Oktober durchgeführte Umfrage der Unia Nordwestschweiz in 115 Basler Geschäften zeigt, wo bei den befragten Verkäuferinnen und Verkäufer der Schuh drückt. Zuoberst auf der Sorgenliste stehen die zu langen Arbeitszeiten, dicht gefolgt von den zu tiefen Löhnen. Der Detailhandel - das dürfte mittlerweile bekannt sein - ist eine klassische Tieflohnbranche. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die Medianlöhne im Basler Verkauf klar unter dem Schweizer Durchschnitt liegen, während die Mieten in Basel-Stadt überdurchschnittlich hoch und die Krankenkassen sogar schweizweit am teuersten sind. Löhne unter 4'000.- Franken sind an der Tagesordnung. Mit der Mindestlohn-Initiative, über die das Schweizer Stimmvolk nächstes Jahr abstimmen wird, könnte dieser Missstand behoben werden.
Viel Gratisarbeit und viel Stress
Sorgen bereitet den Verkäuferinnen und Verkäufer aber auch unbezahlte Arbeit, die sie meist nach Ladenschluss noch leisten müssen. Ausserdem spüren sie einen grossen Druck nach immer höheren Umsatzzielen und erleben viel Stress bei der Arbeit. So muss zum Beispiel immer weniger Personal immer mehr Ladenfläche betreuen. Verbesserungswürdig ist gemäss der Umfrage zudem das Mitspracherecht und der Kündigungsschutz, insbesondere bei Gewerkschaftsmitgliedern.
Erste Gespräche zu einem GAV im Basler Detailhandel
Ein verbindlicher Gesamtarbeitsvertrag für das ganze Verkaufspersonal könnte solche Missstände verhindern. Ein erstes Treffen dazu hat heute zwischen den Gewerkschaften Unia, Syna, dem Verband ARB und dem Verein Basler Detailhandel, sowie dem Amt für Wirtschaft und Arbeit stattgefunden.