Politik muss für anständige Taxi-Löhne sorgen

Die Unia Nordwestschweiz nimmt die Absicht des Regierungsrates den Entwurf zur Totalrevision des Gesetzes über den Betrieb von Taxis (Taxigesetz) in die Vernehmlassung zu schicken mit Befriedigung zur Kenntnis. Die Vorschläge zur Qualitätsverbesserung gehen jedoch zu wenig weit. Solange die Arbeitsbedingungen nicht substanziell – zum Beispiel mit der Einführung existenzsichernder Mindestlöhne – verbessert werden, wird auch die Qualität der Arbeit weiter leiden.

 

Die Unia Nordwestschweiz fordert die Politik auf, sich nicht nur über die Bewilligungseinschränkung Gedanken zu machen, sondern grundsätzlich über die Organisation des Taxigewerbes als Ganzes. In einem ersten Schritt muss die Anzahl Taxi in Basel reduziert, der Zugang zur Kundschaft an Bahnhöfen, Messe oder in den Fussgängerzonen vereinfacht werden und nicht zuletzt soll ein Mindestlohn für die TaxifahrerInnen eingeführt werden.

Eine im Dezember 2012 durchgeführte Umfrage der Gruppe Taxi der Gewerkschaft Unia Nordwestschweiz bestätigte, dass im Taxigewerbe die Stundenlöhne momentan im Durchschnitt zwischen 12 und 16 Franken liegen. Solange es solche Tiefstlöhne in einer halböffentlichen Branche wie dem Taxigewerbe gibt, solange wird es auch zu Qualitätseinbussen kommen, welche bei der Kundschaft spürbar ist.

Schon lange drängt die Unia darauf, dass die Umsatzbeteiligung der Chauffeure erhöht wird und dass neue Lohnmodelle eingeführt werden, die ein Mindesteinkommen garantieren. Der seit 1996 bestehende und letztmals 2008 erneuerte GAV garantiert kein Existenz sicherndes Einkommen mehr. Die Gewerkschaft Unia hat deshalb dem Arbeitgeberverband ASTAG Anfang Juni mitgeteilt, dass sie den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Taxigewerbe BS per Ende Jahr kündigt. Umso mehr ist jetzt die Politik gefordert, um für eine klare Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Taxigewerbe zu sorgen.