«Faire Löhne – bessere Renten – Abzocker stoppen!»

Zehntausende beteiligen sich heute in der ganzen Schweiz an Demonstrationen zum Tag der Arbeit. Für die Unia, die grösste Gewerkschaft der Schweiz, steht der Kampf für anständige Mindestlöhne und Renten sowie gegen Lohndumping und Abzockerei im Zentrum.

 

Unia-Co-Präsidentin Vania Alleva tritt an der 1. Mai-Feier in Thun auf. In ihrer Rede kritisiert sie die immer ungerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen in der Schweiz. Weil die Manager immer hemmungsloser abzocken, brauche es dringend Gegenmassnahmen: «Darum sagen wir Ja zur Initiative 1:12.» Zudem fordert Alleva einen gesetzlichen Mindestlohn von 4000 Franken und eine 10 Prozentige Erhöhung der AHV-Renten, wie sie die gewerkschaftliche Initiative «AHVplus» vorsieht.

Kampf gegen Lohndumping, 24-Stunden-Arbeitstag und Banken-Macht

Nico Lutz, Leiter des Sektors Bau der Unia, thematisierte in Olten das auf Schweizer Baustellen weit verbreitete Lohndumping. Er verlangte schärfere Gesetze, mehr Kontrollen und härtere Strafen gegen die Firmen, die vom Lohndumping profitieren. Ausserdem kündete Lutz einen intensiven Abstimmungskampf der Unia gegen die Einführung des 24-Stunden-Arbeitstages im Verkauf an.

Corrado Pardini, Leiter des Sektors Industrie, kritisiert an der 1. Maifeier in Spiez die einseitige Politik des Bundesrates zugunsten des Finanzplatzes. Pardini fordert eine Redimensionierung der Rolle der Banken auf ihre ursprüngliche Funktion als «öffentlicher Dienst für alle, für Bürger und Unternehmen» und eine Stärkung der Schweiz als Standort nachhaltiger Industrie.

Corinne Schärer, ebenfalls Mitglied der Unia-Geschäftsleitung verlangt in ihrer Rede in Interlaken einen wirksamen Kündigungsschutz für Gewerkschaftsmitglieder in den Personalkommissionen und Verhandlungsdelegationen: «Sonst ist das keine Sozialpartnerschaft, sondern eine Knechtschaft und ein einseitiges Diktat der Arbeitgeber».