Metro-Angestellte kämpfen um anständige Löhne

Nach zwei ergebnislosen Gesprächen zwischen der Metro Boutique und der Unia Nordwestschweiz ist es heute vor der Basler Filiale zu einem stündigen Warnstreik gekommen. Die protestierenden Verkäuferinnen und Verkäufer verlangen von ihrem Arbeitgeber mehr Respekt und deutlich höhere Löhne.

Die insgesamt 17 Verkäuferinnen und Verkäufer bei der Metro Boutique an der Gerbergasse verlangen anständige Löhne: ausgebildete Detailhandelsangestellte sollen im Monat mindestens 4'000 Franken bekommen. Zudem sollen alle Angestellten einen 13. Monatslohn erhalten. Da die Geschäftsleitung der Metro Boutique auf diese Forderungen nicht eingehen will, sind die protestierenden Verkäuferinnen und Verkäufer heute Mittag an die Öffentlichkeit getreten.

 

Tiefstlöhne trotz Ausbildung und Berufserfahrung

Die Metro Boutique zahlt ihren Angestellten mit Berufslehre und mehrjähriger Berufserfahrung einen Tiefstlohn von brutto 3'500 Franken bei einer vertraglichen 43-Stunden-Woche. Die VerkäuferInnen erhalten aber nur Teilzeitverträge. Bei einem 80% Pensum kommt eine Verkäuferin so auf einen Tiefstlohn von brutto 2'800 Franken. Das zwingt einige Angestellte dazu einen Zweitjob anzunehmen, um über die Runden zu kommen. Für die Metro Boutique müssen sie aber trotzdem zu 100% einsatzfähig sein und jederzeit auf Abruf bereit stehen.

 

Besonderst stossend ist, dass von den Angestellten erwartet wird, dass sie jeden Tag 20 Minuten gratis arbeiten. Diese unbezahlte Arbeit wird als Betriebsinteresse deklariert, was klar die gesetzlichen Bestimmungen verletzt. Die Angestellten fühlen sich schlecht behandelt, zuweilen herrscht ein rüder Umgangston. Neben den höheren Löhnen verlangen sie auch mehr Respekt von ihrem Arbeitgeber.

 

Stress für «Stress»

Während die Angestellten der Metro Boutique also jeden Franken zweimal umdrehen müssen, ist das Unternehmen selber auf Expansionskurs. Jedes Jahr öffnen zwei neue Filialen, bald werden es schweizweit 25 Filialen sein. Auch die Verkaufsfläche ist von 2009 bis 2011 um satte 50% gewachsen – ein weiterer Beleg dafür, dass es dem Unternehmen mit den 450 Angestellten sehr gut geht.

 

Omnipräsent sind nicht nur die Filialen an bester Lage, sondern auch die Werbung (Plakate, Bus-Werbung, etc.) und ihre Werbefigur, Rapper Stress. Der bekannteste Rapper der Schweiz verkauft seine eigene Kollektion in den Boutiquen. Das Verkaufspersonal der Metro Boutique in Basel und die Unia Nordwestschweiz rufen den Rapper auf, seine Kontakte zur Chefetage der Metro Boutique zu nutzen und sich für die Anliegen des Verkaufspersonals, welche seine Kleider verkauft, persönlich einzusetzen.

 

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