Vermisst: ein GAV für’s Basler Verkaufspersonal!
Die Unia Nordwestschweiz hat heute in einem Brief die Herren Böhm, Geschäftsführer von Pro Innerstadt und Schweizer, Präsident vom Gewerbeverband Basel-Stadt, gebeten, Hand zu bieten für die Wiederaufnahme von Verhandlungen für einen Gesamtarbeitsvertrag im Basler Detailhandel.
Die Abstimmung um die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten in Basel-Stadt war nicht zuletzt geprägt von der Diskussion um die Arbeits- und Lohnbedingungen der Verkäuferinnen und Verkäufer. Für die Mitglieder der Unia Nordwestschweiz, als auch für die Stimmbevölkerung der Stadt Basel ist offensichtlich nicht nachvollziehbar, weshalb seit längerer Zeit kein Gesamtarbeitsvertrag mit existenzsichernden Löhnen im Basler Detailhandel möglich ist. Für die Unia Nordwestschweiz ist klar: die Verkäuferinnen und Verkäufer sind in den vergangenen Jahren immer produktiver geworden und haben viel geleistet. Sie haben einen anständigen GAV und geregelte Arbeitsbedingungen mehr als verdient.
Tatsache ist, dass viele Verkäuferinnen und Verkäufer unter den prekären Arbeitsbedingungen leiden. So liegen zum Beispiel die Medianlöhne im Basler Verkauf klar unter dem Schweizer Durchschnitt, währen die Mieten und Krankenkassenprämien überdurchschnittlich hoch sind. Zudem – das bestätigen die laufenden Untersuchungen der tripartiten Kommissionen – kommt es in einzelnen Geschäften immer wieder zu krassen Lohndumpingfällen und massiven Arbeitszeitüberschreitungen. Ein verbindlicher Gesamtarbeitsvertrag für das ganze Verkaufspersonal könnte solche Missstände verhindern. Die Unia Nordwestschweiz ist zuversichtlich, dass die anderen Sozialpartner ebenfalls Verhandlungsbereitschaft signalisieren.