Ein Sieg fürs Basler Verkaufspersonal
Die Basler Stimmbevölkerung hat heute die Verlängerung der samstäglichen Ladenöffnungszeiten bis 20 Uhr mit einer klaren Mehrheit von 59,7% abgelehnt. Dies, obwohl die Befürworter der Deregulierung mit einer kostspieligen Angstkampagne Stimmung gemacht hatten. Die Grossverteiler, die hinter der Liberalisierung standen, warnten vor Stellenabbau und beschworen das Gespenst des Einkaufstourismus, um die Bevölkerung zu einem Ja zu bewegen.
Das Basler Stimmvolk hat sich aber nicht einschüchtern lassen und stellt sich auf die Seite des Verkaufspersonals. Mit ihrem Nein zu längeren Ladenöffnungszeiten sagen die Baslerinnen und Basler auch Nein zu noch schlechteren Arbeitsbedingungen im Detailhandel. Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite der Umsatz bei den grossen Detailhandelsketten stetig steigt und auf der anderen Seite die Löhne auf einem Tiefstniveau stagnieren. Die Unia Nordwestschweiz fordert deshalb die Aufnahme von Verhandlungen für einen GAV im Basler Detailhandel. „Es ist jetzt an der Zeit dafür zu sorgen, dass die Arbeitsbedingungen für alle Angestellten im Basler Detailhandel endlich verbessert werden“, sagt Franziska Stier, Verantwortliche Detailhandel der Unia Nordwestschweiz.
Bundesrat und Parlament müssen Volkswillen respektieren
Die Unia Nordwestschweiz ist über den Ausgang der Abstimmung hoch erfreut. In den letzten Jahren hat das Stimmvolk bei über 90% der kantonalen Abstimmungen gegen längere Öffnungszeiten ein Nein in die Urne gelegt. Die Politik muss dieses klare Signal der Stimmbevölkerung endlich ernst nehmen. Die Gewerkschaft fordert Bundesrat und Parlament auf, den Volkswillen zu respektieren und die derzeit hängigen Vorlagen zu grossflächiger Sonntagsarbeit (Motion Abate) und massiver Ausdehnung der geltenden Ladenöffnungszeiten unter der Woche (Motion Lombardi) klar abzulehnen.