Messebaufest: Die Arbeiter haben ein Denkmal verdient

Zeitgleich mit der termingerechten Fertigstellung des Messneubaus hat heute abend die Unia Nordwestschweiz ein Fest zu Ehren der Arbeiter organisiert. Nebst Glühwein, Gulasch und Musik gab es auch einen Kaktus für das Unternehmen, welches am meisten enttäuschte: die Schindler Aufzüge AG. Zum Höhepunkt des Festes wurde eine Skulptur des Schweizer Künstlers Schang Hutter enthüllt; als Denkmal für die Arbeiter, welche den neuen Messebau erst ermöglichten.

Heute feierte die Gewerkschaft Unia Nordwestschweiz zusammen mit den ArbeiterInnen und AnwohnerInnen die Fertigstellung des Messeneubaus. Dabei präsentierte die Unia Nordwestschweiz ihre bei den Anwohnern und Arbeitern lancierte Umfrage. Die Auswertung ergab, dass sich die Arbeiter am meisten durch den enormen Zeitdruck, die überlangen Arbeitszeiten sowie die Lohndumping-Skandale gestört fühlten. Die Nachbarn ärgerten sich am häufigsten über den Baulärm, die Verkehrsbehinderungen, den Dreck- und Staub, sowie die Nachtarbeit.

 

 

Ein Kaktus für Schindler Aufzüge AG

Vorgestellt wurde nicht nur die Umfrage, sondern auch das Unternehmen, welches in der 22monatigen Bauzeit am meisten enttäuschte, der Weltkonzern Schindler mit Hauptsitz in Ebikon. „Schindler liess 40jährige polnische Liftmonteure mit 10 Jahren Erfahrung und mehr als ‚Praktikanten’ auf der Messebaustelle schuften – und entlöhnte diese mit knapp 3'000.- statt ca. 5000.-. Das ist für ein weltbekanntes Schweizer Unternehmen einfach nur beschämend“, sagte Roland Schiesser, Unia-Verantwortlicher für den Messebau. Bei den geprellten Arbeitern handelt es sich nicht etwa um Angestellte bei einem Subunternehmen von Schindler, sondern um eigene Mitarbeiter aus Polen. Für dieses Vergehen wurde Schindler ein Kaktus verliehen.  

 

Kritik einstecken musste auch Messe-CEO René Kamm: für das ungeschickteste Interview. Zur Erinnerung: Kamm behauptete vor laufender Kamera, dass es sich bei der Messebaustelle um die „beste Baustelle der Schweiz“ handle. Eine Einschätzung die sein Vorgesetzter eine Woche später revidieren musste. Die Unia Nordwestschweiz reichte Kamm symbolisch eine Rose und wünscht ihm für die Zukunft einen glücklicheren Auftritt.

 

Und ein Denkmal zu Ehren der Arbeiter

Als Höhepunkt des Festes enthüllte die Unia eine 1,70m hohe Skulptur des Schweizer Künstlers Schang Hutter, die er der Unia als Leihgabe überliess. Für die Unia Nordwestschweiz ist klar: die Messe Basel soll die Skulptur erwerben und sich stets daran erinnern, wer diesen gigantischen Bau erst ermöglich hat: die Arbeiterinnen und Arbeiter. Ihnen gebührt ein Denkmal.