Verkaufspersonal wünscht sich mehr Lohn

Die Unia Nordwestschweiz hat letzten Sonntag beim Verkaufspersonal in Basel-Stadt eine kleine Umfrage gemacht und gefragt, was es sich wünscht. Das Resultat liegt jetzt vor und erstaunt nicht: zuoberst auf der Wunschliste steht „mehr Lohn“. Im Detailhandel verdienen rund 23'000 Detailhandelsangestellte noch immer weniger als 3'673.- brutto im Monat. Das ist deutlich unter dem existenzsichernden Lohn von 4'000.-, der die Mindestlohninitiative fordert.

„Weihnachtsstress“ ist für viele Verkäuferinnen und Verkäufer nicht eine leere Floskel, sondern bittere Realität. Denn nach dem letzten verkaufsoffenen Sonntag stehen sie kommenden Sonntag bereits wieder im Einsatz. Besonders bei Geschäften mit dünner Personaldecke fordert dies von den Angestellten viel ab. In Extremfällen arbeiten sie bis zu 14 Tage ohne freien Tag, mit Einsätzen von 9 bis 20 Uhr. Hinzu kommen vermehrt Sondereinsätze in den Abend- und Nachtstunden im Rahmen von sogenannten „Nightshoppings“. Da bleibt wenig Zeit zum Erholen. Zumal für die meisten Verkaufsangestellten im Monat Dezember ohnehin „Urlaubssperre“ angeordnet ist.

 

Es braucht mehr Lohn –  statt mehr Arbeit

Wie die Unia-Studie „Die Branche Detailhandel. Analyse, Ziele und Forderungen“ zeigt, sind rund 23'000 Vollzeitstellen von Löhnen unter 3673.- betroffen. In manchen Fällen liegt der Lohn sogar unter 3'000.- pro Monat! Doch statt mehr Lohn, will man den Angestellten im Detailhandel noch mehr Arbeit aufbrummen. Auf nationaler Ebene versucht man durch zahlreiche Vorstösse (Lüscher, Abate & Lombardi) einheitlichere und längere Ladenöffnungszeiten einzuführen. Hier wird die Unia wie angekündigt das Referendum ergreifen. Auf regionaler Ebene wird das Basler Stimmvolk am 3. März entscheiden müssen, ob dem Verkaufspersonal noch mehr Arbeit zugemutet werden soll. Konkret geht es um eine Verlängerung des Samstagabendverkaufs bis 20 Uhr.