Weitere Lohnstagnation im Taxigewerbe Basel-Stadt

Die Sozialpartner haben die jährlich stattfindenden Lohnverhandlungen im Rahmen des regionalen Gesamtarbeitsvertrags Taxi abgeschlossen. Die Verhandlungen sind gescheitert. Die Arbeitgeberseite ging auf keine der Forderungen der Gewerkschaften bezüglich Lohnerhöhung ein. Die Gewerkschaften fordern auch im Taxigewerbe existenzsichernde Mindestlöhne.

 

Das Taxigewerbe ist eine hochprekäre Lohnbranche. Denn Taxichauffeure werden mittels Umsatzbeteiligung entlöhnt. Auch bei einer Umsatzbeteiligung von 50% liegen die Stundenlöhne der Taxichauffeure zwischen tiefen 14 und 17 Franken. Gemäss Gesamtarbeitsvertrag gilt aber ein Minimum von 43% Umsatzbeteiligung. Faktisch hat heute eine sehr grosse Mehrheit der Chauffeure eine Umsatzbeteiligung von über 45%. Die Gewerkschaften forderten eine Anpassung der Mindest-Umsatzbeteiligung auf 46%, d.h. eine Anpassung des GAV-Mindestlohnes an die realen ausbezahlten Löhne.

In Anbetracht dieser Tiefstlöhne ist es deshalb unverständlich, dass die Arbeitgeber nicht Hand bieten zu einer Verbesserung der Situation im Taxigewerbe. Mit Bedauern mussten wir jedoch feststellen, dass es die Arbeitgeber als ihre Aufgabe sehen, die paar wenigen schwarzen Schafe unter den Taxihaltern zu schützen, die ihren Chauffeuren weniger als 46% Umsatzbeteiligung zugestehen. So kommt das Taxigewerbe nicht voran!

Auch das Lohnbegehren für das Telefon- und Funkpersonal in der Taxibranche wurde vom Tisch gewischt. Die Mindestlöhne stagnieren da auf 3'900 Franken.

Die Gewerkschaften Syna und Unia fordern auch im Taxigewerbe existenzsichernde Mindestlöhne. Momentan sind diese nicht gegeben. Leider wurde an den diesjährigen Lohnverhandlungen eine Chance vergeben in dieser schwierigen Branche die Entlöhnung zu verbessern und damit dem angeschlagenen Image der Branche entgegen zu wirken.