Polen schuften für 14 Franken pro Stunde

Eine Kontrolle des Amts für Wirtschaft und Arbeit Basel-Stadt (AWA BS) und der Baustellenkontrolle Basel (Basko) auf der Messe Basel förderte weitere Missstände zu Tage. Polnische Mitarbeiter einer Zürcher Trockenbauunternehmung haben mutmasslich für 14 Franken pro Stunde gearbeitet. Der Fall zeigt exemplarisch, dass statt Sonntagsreden jetzt die Solidarhaftung gefordert ist.

Die Liste der Verstösse gegen die hiesigen Lohn- und Arbeitsbedingungen auf der Messebaustelle wurde heute um einen Absatz länger. Bei einer Grosskontrolle des Amts für Wirtschaft und Arbeit Basel-Stadt und der Baustellenkontrolle Basel befragten die Kontrolleure auf Hinweis der Unia Nordwestschweiz auch mehrere Mitarbeiter einer Zürcher Trockenbauunternehmung. Die Arbeiter gaben an, für 14 Franken Stundenlohn bis zu 58 Stunden pro Woche auf der Messebaustelle zu schuften.

 

HRS soll solidarisch für alle Lohndumpingfälle haften

Dieser neue Fall bestätigt einmal mehr, dass auf der Messebaustelle einiges im Argen liegt. Die Unia Nordwestschweiz begrüsst deshalb die heutige gemeinsame Grosskontrolle von AWA und Basko, betont aber auch die Notwendigkeit weiterer Schritte. Statt Sonntagsreden seitens der Verantwortlichen sollen die Generalunternehmerin HRS und die Messe Schweiz AG endlich ernst machen mit dem Kampf gegen Lohndumping, für die Einhaltung der orts- und branchenüblichen Bedingungen sorgen und die Subunternehmerketten auf der Baustelle unterbinden – oder andernfalls solidarisch haften.