„Geld ist genug da – Zeit für Gerechtigkeit“

Heute Mittag hat die Unia Nordwestschweiz mit dem Mieterverband Basel und syndicom einen Krisenspaziergang im Rahmen der Drei-Länder-Aktionswochen «Geld ist genug da – Zeit für Gerechtigkeit» durchgeführt. Eine repräsentative, länderübergreifende Studie zur europäischen Krisenpolitik zeigt: 80 bis 90% der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet, dass die Lasten bei der Bewältigung der Finanzmarktkrise ungleich verteilt werden.

 

Die Gewerkschaften Unia, ver.di (D) und GPA (A) führen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Titel «Geld ist genug da» in der ersten Novemberhälfte Informations- und Aktionswochen durch. Ziel der Aktionstage ist es aufzuzeigen, dass Europa nicht in einer Schuldenkrise steckt, sondern dass genügend Reichtum vorhanden wäre – dieser aber völlig falsch verteilt wird.

 

Krasses Beispiel «H&M»

In Basel fand heute ein Krisenspaziergang zu ausgewählten Unternehmen statt. So wurde u.a. auch ein Halt vor der Modekette H&M gemacht, um aufzuzeigen, wie ungleich die Verteilung von Vermögen und Besitz ist: Hier der mit 26 Mia. US$ Vermögen schwerreiche Hauptaktionär Stefan Persson, der gemäss dem Wirtschaftsmagazin Forbes auf Rang 8 der reichsten Menschen der Welt steht, da die Hungerlöhne der in den Entwicklungsländern tätigen Näherinnen. H&M ist hochprofitabel und verkauft seine Waren weltweit in 2600 Läden. Existenzsichernde Löhne zahlt das Unternehmen jedoch nicht. Dies nur ein Beispiel dafür, dass genug Geld da ist und, dass es ungleich verteilt ist.

 

Studie zur europäischen Krisenpolitik

Der Krisenspaziergang machte zudem auf die erste repräsentative, länderübergreifende Studie zur europäischen Krisenpolitik aufmerksam, welche klar zeigt: Eine klare Mehrheit von 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet, dass die Lasten zur Bewältigung der Folgen der Finanzmarktkrise in Europa ungerecht verteilt werden. Zwischen 75 und 85 Prozent sind der Meinung, dass die Vermögen der Reichsten stärker besteuert werden müssen. Eine Dreiviertelmehrheit in allen Ländern befürwortet eine Erbschaftssteuer bei Millionenvermögen. Ganz massiv abgelehnt werden Lohnkürzungen oder Einsparungen bei den Sozialleistungen.

 

Europäischer Aktionstag vom 14. November
Die Drei-Länder-Aktionswochen verbinden sich mit dem europaweiten Aktionstag vom 14. November zu welchem der Europäische Gewerkschaftsbund EGB unter dem Titel «Beschäftigung und Solidarität statt Sozialabbau» aufgerufen hat. Im Rahmen dieses Aktionstages haben die Gewerkschaften in Portugal und Spanien zu einem Generalstreik aufgerufen. Darüber und über die aktuelle Situation in Portugal informiert am Donnerstag, den 8. November um 19 Uhr ein  portugiesischer Gewerkschafter im Waisenhaus Basel.