„Stopp Lohndumping –Solidarhaftung jetzt“

Die Beschäftigten des Bauhaupt-  und des Ausbaugewerbes haben die Nase voll. Mit einer Protestaktion gegen Lohndumping durch Subunternehmen bei einer der grössten Baustellen der Schweiz – der Messe in Basel – hat die Unia heute eine Unterschriftensammlung auf Baustellen der ganzen Schweiz gestartet. Mit diesem für Baustellenbeschäftigte ausserordentlichen Vorgehen wollen die hart arbeitenden Arbeiter/-innen den eidgenössischen Parlamentarier/-innen klar machen, dass das Lohndumping durch Subunternehmerketten für alle in der Schweiz lebenden Arbeiter/-innen eine existenzielle Bedrohung ist. Die Forderung ist klar: Es braucht eine verbindliche Solidarhaftung.

Druck auf Schweizer Löhne hat massiv zugenommen

Auf der Messebaustelle in Basel hat die Unia letzte Woche zahlreiche Subakkordanten angetroffen, bei denen die Löhne und Spesen nicht stimmten. Es ist offensichtlich: Der Druck aus dem Ausland auf den Arbeitsmarkt in der Schweiz hat massiv zugenommen. Denn in weiten Teilen Europas haben wir eine ausgeprägte Krise und in der Schweiz boomt der Bau. Die Bereitschaft von ausländischen Firmen, in der Schweiz zu Dumpinglöhnen zu arbeiten, steigt. So geraten alle Preise unter Druck.

Lange Liste von krassen Dumpingfällen

Und noch Schlimmer: Heute werden Unternehmungen, die Aufträge zu Dumpingbedingungen weitergeben, belohnt. Sie können tiefere Preise offerieren und tragen keinerlei Risiko. Wenn eine Kontrolle gesetzeswidrige Arbeitsbedingungen aufdeckt, dann waschen sie ihre Hände in Unschuld und behaupten, sie hätten nichts damit zu tun. Dies betrifft Fälle aus dem Bauhauptgewerbe, aber vor allem aus dem Ausbaugewerbe, wie die längst nicht vollständige Liste in der Beilage belegt.

Um Lohndumping zu verhindern und die Arbeitsbedingungen zu schützen braucht es eine Solidarhaftung. Dafür sammeln die Leute vom Bau und vom Ausbau ab jetzt überall in der Schweiz Unterschriften. Bei der Messebaustelle in Basel haben an der heutigen Aktion praktisch alle Bauarbeiter und Arbeitnehmer aus den Gewerbebranchen die Forderung unterschrieben.