Jetzt müssen Lohn- und Arbeitsbedingungen garantiert werden

Der Entscheid von Novartis das Facility-Management nicht mehr an Johnson Controls, sondern an die Facility-Dienstleisterin ISS Schweiz auzulagern, hat Auswirkungen auf die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter von Johnson Controls. Ein Teil soll von ISS übernommen werden. Das kann für die Beschäftigten drastische Lohneinbussen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen bedeuten. Die Gewerkschaften Unia und syndicom fordern von ISS Schweiz langfristige Garantien, dass die Mitarbeitenden von Johnson Controls auch in Zukunft zu den gleichen Arbeitsbedingungen weiterbeschäftigt werden.

 

Während sich das ISS-Management über den neu erteilten Grossauftrag von Novartis freut, herrscht bei den Beschäftigten von Johnson Controls Verunsicherung. Unklar ist, wie viele Beschäftigte von Johnson Controls ihre Arbeit für Novartis weiterführen können. Klar hingegen ist, dass gemäss Art. 333 OR „Übergang des Arbeitsverhältnisses“ ISS Schweiz während mindestens 12 Monaten für die übernommenen Mitarbeitenden von JC dieselben Arbeitsbedingungen einhalten muss, wie zuvor. Das heisst nichts anderes als, dass der Firmenvertrag von Johnson Controls einschliesslich der Löhne auch unter ISS gelten muss.

 

Die Gewerkschaften Unia und syndicom befürchten aber, dass nach Ablauf dieser Frist die Mitarbeitenden von Johnson Controls nicht mehr gemäss ihrem Firmenvertrag entlöhnt und beschäftigt werden. Das könnte zu massiven Lohneinbussen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen führen. „Die ISS aber auch Novartis als Auftraggeber sind in der Pflicht, auch langfristig zu garantieren, dass die Mitarbeitenden von Johnson Controls keine Lohneinbussen in Kauf nehmen müssen“, sagt Toya Krummenacher, Leiterin Sektor Industrie der Unia Nordwestschweiz. „Das bedeutet, dass diese Leute weiterhin und langfristig zu den gleichen Lohn- und Arbeitsbedingungen angestellt sein müssen, wie bisher.“ Gerade Novartis muss hier Verantwortung für ihre ehemaligen Mitarbeitenden übernehmen.

 

Die Gewerkschaften Unia und syndicom erwarten auch die entsprechende Unterstützung seitens der Basler Regierung. Diese muss sich proaktiv am Bestreben die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten von Johnson Controls langfristig zu wahren beteiligen.

 

Im letzten Jahr ist es den Gewerkschaften Unia und syndicom gelungen mit Johnson Controls einen Firmenvertrag zu verhandeln, nachdem das Unternehmen aus dem Verband Basler Chemie und Dienstleistungsunternehmen, und damit dem entsprechenden Gesamtarbeitsvertrag, austrat. Der Firmenvertrag Johnson Controls gilt für alle 1000 Angestellten von Johnson Controls Schweiz und ist seit dem 1. April 2012 in Kraft. Die Firma Johnson Controls war 2001 nach einer Abspaltung aus dem Chemie-Konzern Novartis hervorgegangen.