Auf der Messebaustelle wird neuerdings rund um die Uhr gearbeitet

Noch vor 10 Tagen haben die Verantwortlichen des Messeneubaus der Unia Nordwestschweiz zugesichert, die Bauarbeiten auf dem Messeareal seien im Zeitplan. Umso mehr erstaunt es, dass seit heute Nacht rund um die Uhr gearbeitet wird. Nachdem es auf der Messebaustelle bereits einen schweren Unfall gab, fordert die Unia Nordwestschweiz die Verantwortlichen des Messeneubaus - insbesondere die MCH Group - einmal mehr auf, die Gesundheit der Bauarbeiter nicht noch mehr aufs Spiel zu setzen.

 

Der Stress auf der Messebaustelle nimmt drastisch zu. Seit heute Nacht wird beim Neubau 24 Stunden durchgearbeitet. Die Bauunternehmung hat angekündigt, dass sie bis am 4. August jede Nacht von Mitternacht bis Morgens um 6.00 Uhr arbeiten muss. Die Bauunternehmung begründet ihr Vorgehen mit der Einhaltung des von der Messe vorgegeben Zeitplans. Werde dieser nicht eingehalten, drohe ihr eine Konventionalstrafe. Bewilligt wurde diese Nachtarbeit vom AWA, nicht aber von den Sozialpartnern des Bauhauptgewerbes, die für die Bewilligung der Schichtpläne zuständig sind.

 

Dass das AWA, ohne jede Rücksprache mit den Sozialpartnern, der Bauunternehmung die Bewilligung für die Nachtarbeit erteilt hat, erstaunt die Unia. Scheinbar werden Sonderwünsche im Zusammenhang mit dem Messeneubau ohne Weiteres genehmigt.

 

Gesundheit der Bauarbeiter muss im Zentrum stehen

Termindruck, wie wir ihn jetzt auf der Messebaustelle erleben, kann zu Bauschäden führen. Zudem wird er nicht ohne Folgen für die Gesundheit der betroffenen Bauarbeiter bleiben. Irgendeinmal sind die Leute erschöpft und es passieren Fehler und Unfälle. Der tragische Unfall Mitte Juni sollte eigentlich Warnsignal genug sein.

 

Stattdessen wird jetzt das Tempo und damit der Stress noch mehr erhöht. Wenn bereits in der jetzigen Bauphase Sondereinsätze nötig sind, dann kann man sich leicht vorstellen, welch ein Chaos in der Ausbauphase herrschen wird. Unia erwartet deshalb von der Messe und ihren politischen Verantwortlichen, die Situation endlich ernst zu nehmen, ihre offensichtliche falsche Informationspolitik zu unterlassen und die Gesundheit der Bauarbeiter ins Zentrum ihrer Überlegungen und Massnahmen zu stellen.