Rofra Bau AG verletzt den Gesamtarbeitsvertrag auf dem Bau

Auf ihren Besuchen auf den Baustellen der Region musste die Unia Nordwestschweiz feststellen, dass die Mitarbeitenden der Aescher Bauunternehmung Rofra Bau AG für den Schlechtwetterausfall Anfang dieses Jahres einzelne diesjährige Ferientage hergeben mussten. Dies ist laut Gesetz und Landesmantelvertrag nicht gestattet.

 

Der vergangene Winter war sehr kalt. Auf einigen Baustellen haben die Bauarbeiter mit Unterstützung der Unia bei Kälte, Eis und Schnee die Einstellung der Arbeiten erwirkt. Diesem Erfolg für die Gesundheit der Bauarbeiter stehen Probleme mit der ausgefallenen Arbeitszeit gegenüber. Mit den Ausfallstunden wegen Schlechtwetter kann der Arbeitgeber nicht einfach machen, was er will:

  • Kürzere Unterbrüche bis 2 Tage können auf den Arbeitszeitkalender verteilt werden.
  • Längere Ausfälle infolge Schlechtwetter (mehr als 2 Tage) sollte das Unternehmen der Schlechtwetterversicherung melden. Diese vergütet 80% des Lohnes.
  • Der Betrieb darf keine (Zwangs-) Ferien rückwirkend oder zu kurzfristig ("deutlich unter drei Monaten") anordnen, um Ausfallstunden mit Ferienansprüchen zu verrechnen. Ist das der Fall, hat der Arbeitnehmer das Recht, den Ferienantritt zu verweigern.

 

Die Regeln sind also eigentlich klar
Umso störender ist es, dass einzelne Baumeister - wie die Aescher Bauunternehmung Rofra Bau AG – statt sich an die Regeln zu halten, ihren Mitarbeitern zur Kompensation der Ausfalltage wegen Schlechtwetter diesjährige Ferien verrechnet sowie rückwirkend den Arbeitszeitkalender geändert haben. Beides ist laut Gesetz und Landesmantelvertrag nicht gestattet!

 

Diese Angelegenheit wollten Vertreter der Unia Nordwestschweiz mit der Geschäftsleitung von Rofra Bau AG in einem Gespräch gütlich und sozialpartnerschaftlich lösen – was die Firma der Familie Franz auf Anraten des Schweizerischen Baumeisterverbandes aber leider verweigerte. Die Unia Nordwestschweiz sieht sich deshalb gezwungen, ihren Mitgliedern anderweitig zu ihrem Recht zu verhelfen, bedauert diese Eskalation und den neuen Stil des Schweizer Baumeisterverbandes aber sehr.