Die Sicherheit beginnt bei den Terminvorgaben
Die Gewerkschaft Unia hat heute gemeinsam mit den Bauarbeitern eine Protestaktion auf der Baustelle durchgeführt und auf die SUVA-Sicherheitscharta aufmerksam gemacht. Der Unfall ist mutmasslich eine direkte Folge von Stress und Termindruck, der auf der Baustelle Messe Basel derzeit herrscht. Die Terminvorgaben des Bauherrn MCH Group sind derart rigid und eng gesteckt, dass die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften oder gesamtarbeitsvertraglichen Vorgaben offensichtlich gefährdet ist.
Die Unia fordert die MCH Group und ihre Verwaltungsräte – unter anderem die Regierungsvertreter beider Basel und des Kantons Zürich – auf, die Sicherheit der Bauarbeiter höher zu gewichten als die Einhaltung der brutal engen Termine. Es darf nicht sein, dass auf der grössten Baustelle des Kantons Menschenleben weniger wert haben als die kommerziellen Interessen der Messe Basel.
Der Landesmantelvertrag im Bauhauptgewerbe gilt auch auf für Bautransporte
Mit dem neuen Landesmantelvertrag auf dem Bau hat sich die Frage nach den Arbeitsbedingungen bei den Transportbetrieben definitiv geklärt. Grundsätzlich fallen Transporte von und zu Baustellen unter den Gesamtarbeitsvertrag im Bauhauptgewerbe. Ausgenommen sind lediglich Anlieferungen von industriell hergestellten Gütern. Diese Regelung muss für die Arbeitsvergaben von Bautransportdienstleistungen Konsequenzen haben – sowohl wenn die Behörden direkt an Bautransportfirmen Aufträge erteilen, aber insbesondere auch wenn Baufirmen, General- oder Totalunternehmungen im Unterakkord mit Bautransportfirmen zusammen arbeiten.
Unia fordert deshalb die MCH Group und ihre politisch Verantwortlichen auf, sich von Bautransportfirmen, die entweder direkt oder indirekt Transporte von und zum Neubau Messe Basel ausführen, bestätigen zu lassen, dass sie den Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe einhalten. Unia fordert zudem, beim Neubau zukünftig keine Transportfirmen mehr zu berücksichtigen, die den Landesmantelvertrag rechtswidrig nicht einhalten.