Unia Nordwestschweiz ergreift das Referendum gegen längere Ladenöffnungszeiten in Basel-Stadt
Schlechte Nachrichten für das Basler Verkaufspersonal: mit 47:41 Stimmen hat heute der Grosse Rat den Vorschlag der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK), die Ladenöffnungszeiten am Samstag bis 20 Uhr auszudehnen, angenommen. Ebenso hat er sich für die Einführung von 2 fixen plus 2 flexiblen Sonntagsverkäufen ausgesprochen. Damit folgt der Grosse Rat dem Vorschlag der WAK und ignoriert dabei nicht nur das Anliegen des Verkaufspersonals nach fairen Arbeitsbedingungen, sondern auch die während der zweijährigen Pilotphase gemachte Studie, welche gezeigt hat, dass eine Mehrheit der Geschäfte in Basel-Stadt gar nicht mehr als die zwei verkaufsoffenen Sonntage während der Adventszeit wünscht.
Mit diesem Beschluss nimmt der Grosse Rat eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Detailhandel in Kauf. "Jetzt werden wir das Referendum ergreifen und erst recht für einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im Basler Detailhandel mit geregelten Arbeitszeiten und fairen Mindestlöhnen kämpfen", sagt Franziska Stier, Gewerkschaftssekretärin der Unia Nordwestschweiz.
Das Stimmvolk wird das Verkaufspersonal schützen
Im Hinblick auf eine kommende Volksabstimmung ist die Unia Nordwestschweiz optimistisch. Ein Blick zurück zeigt, dass die beiden letzten Versuche die Ladenöffnungszeiten in Basel zu liberalisieren beides Mal vom Volk bachabgeschickt wurden. Damit stehen die Basler nicht alleine da. Auch in St. Gallen, Freiburg, Neuenburg, Genf – und neuerdings – Luzern und sogar im liberalen Zürich stellte das Stimmvolk den Schutz des Verkaufspersonals höher als die Konsuminteressen einer kleinen Minderheit.
Referendumsbogen runterladen