Branchendelegierte der Unia Nordwestschweiz wollen einen starken MEM-GAV

An der gut besuchten Versammlung in Muttenz haben die Delegierten der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) der Unia Nordwestschweiz ihre Forderungen an einen neuen GAV formuliert. Zuoberst steht der Schutz der Gewerkschaftsmitglieder vor Kündigungen, die Einführung von verbindlichen Mindestlöhnen sowie eine verbindlichere Sozialplanpflicht.

 

Der seit 2005 letztmals verhandelte Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) läuft Ende Juni 2013 aus und muss den heutigen Umständen angepasst werden. Anlässlich der im November startenden Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Swissmem, haben die Branchendelegierten der Unia Nordwestschweiz am Freitagnachmittag in Muttenz ihre Forderungen klar gemacht. „Unsere Vertrauensleute, welche sich in der Personalkommission für die Rechte und Anliegen der Angestellten einsetzen, müssen vor Kündigungen speziell geschützt werden“, sagt Toya Krummenacher, Leiterin Sektor Industrie der Unia Nordwestschweiz.

 

Nebst dem verstärkten Kündigungsschutz für Gewerkschaftsmitglieder ist aber auch die Einführung von verbindlichen Mindestlöhnen eine zentrale Forderung, welche die Branchendelegierten der Unia Nordwestschweiz verabschiedet haben. „Gerade jetzt wo die Löhne massiv unter Druck sind und die Lohnunterschiede zunehmen, braucht es in der MEM-Industrie die Einführung von Mindestlöhnen“, sagt Toya Krummenacher. Des Weiteren soll die bestehende Sozialplanpflicht verbindlicher und konkreter werden. Dies u.a. mit einer finanziellen Abgeltung, wo Unternehmen frühzeitig in einen allfälligen zur Anwendung kommenden Sozialplan für die Angestellten investieren sollen.

 

Bisherige Errungenschaften verteidigen

Nebst diesen neuen Forderungen, welche klare Verbesserungen für die Angestellten in Industrieunternehmen bringen sollen, haben die Branchendelegierten der Unia Nordwestschweiz beschlossen, die bestehenden Errungenschaften vehement zu verteidigen. Dazu gehören u.a. die 40h-Woche, der 13. Monatslohn oder 5 Wochen Ferien, welche im Laufe der Krise immer mehr unter Druck kommen.

 

Der Geamtarbeitsvertrag in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie ist einer der wichtigsten GAV der Schweiz. Ihm sind über 110'000 Angestellte unterstellt. Da die Verhandlungen bereits im November 2012 beginnen, ruft die Unia am 22. September in Bern unter dem Motto „Ja zu einem starken Industrie- und Werkplatz Schweiz“ zu einer nationalen Industriekundgebung auf.