Für Mindestlöhne und Lohngleichheit

Zum nationalen Frauenaktionstag ruft die Unia Nordwestschweiz die Unternehmen in der Region auf, sich am Lohngleichheitsdialog zu beteiligen. Die Gewerkschaft fordert Lohngleichheit und höhere Löhne für Frauen. Denn obwohl die Lohngleichheit seit dem 14. Juni 1981 in der Verfassung verankert ist, verdienen Frauen heute noch immer rund 20% weniger als ihre männlichen Kollegen.

Mit der Kampagne «Unsere Arbeit ist mehr wert» hat die Unia im Rahmen des Frauenaktionstages vom 14. Juni im Detailhandel eine Blitzumfrage zu Lohn und  Lohngleichheit gemacht. Dabei hat die Unia Nordwestschweiz auch einen Abstecher in die schlecht besuchte Markthalle gemacht, wo heute Pamela Anderson mehr Besucher anlocken soll. „Offensichtlich verstehen die Verantwortlichen der Markthalle unter Frauenaktionstag etwas anderes“, sagt Toya Krummenacher, Gleichstellungssekretärin der Unia Nordwestschweiz. „Hier wird für viel Geld eine sexistische Werbeaktion veranstaltet, statt dafür zu sorgen, dass das weibliche Verkaufspersonal einen anständigen Lohn bekommt“, empört sich Toya Krummenacher.

 

In Tieflohnbranchen wie beispielsweise dem  Detailhandel, wo es weder einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) noch anständige Mindestlöhne gibt, sind Frauen gleich doppelt benachteiligt: Einerseits erhalten immer noch viele Frauen weniger als 4'000.- im Monat. Und andererseits beträgt der Lohnunterschied hier zwischen Frauen und Männern mehr als 20 Prozent.

 

Rosen für Lohngleichheit

Dass Frauen für eine gleichwertige Arbeit weniger Lohn erhalten, kommt leider immer noch viel zu häufig vor. Obwohl dies in der Schweiz durch die Bundesverfassung und das Gleichstellungsgesetz verboten ist. Deshalb hat die Unia zusammen mit dem Bund und den Sozialpartnern den Lohngleichheitsdialog gegründet.

 

Um auf dieses Instrument aufmerksam zu machen, hat die Unia Nordwestschweiz bereits gestern den Roche-Mitarbeiterinnnen Rosen verteilt. Damit ruft sie den Konzern Roche und weitere Unternehmen in der Region auf, dem guten Beispiel von Novartis und Syngenta zu folgen und ihre Löhne mit dem Instrument des Lohngleichheitsdialoges zu überprüfen. Gleichzeitig ermuntert die Unia alle Frauen dazu, ihre Löhne nicht einfach hinzunehmen, sondern genau hinzuschauen, ob ihr Lohn gerecht ist.