Protestpause bei Harlan Laboratories in Itingen BL

Heute morgen haben rund 100 Angestellte der Harlan Laboratories in Itingen eine einstündige Pause eingelegt, um gegen die kürzlich angedrohte Entlassung von 20 Mitarbeitenden zu protestieren. Die Angestellten fordern die Geschäftsleitung auf, den Entscheid zurückzunehmen und endlich offen über die Zukunft der Schweizer Niederlassung von Harlan zu informieren.

 

 

 

Es herrscht grosse Unsicherheit unter den Mitarbeitenden des amerikanischen Forschungs- und Laborkonzerns Harlan Laboratories. An einer Betriebsinfo vom letzten Mittwoch hat die Geschäftsleitung  zwar ein klares Bekenntnis zum Standort Schweiz abgegeben und ihre Mitarbeitenden informiert, dass Harlan die Talsohle nun durchschritten habe. Am Tag darauf haben dann  jedoch 20 Mitarbeitende ihre Kündigung erhalten. Begründung: wirtschaftliche Zwänge.

 

Dementsprechend gross ist die Wut und Verärgerung der Angestellten über das intransparente Vorgehen der Geschäftsleitung. „Was die Leute jetzt brauchen, sind gesicherte, verbindliche Informationen.  Sie wollen wissen, ob sie weiterhin ihren Arbeitsplatz halten können oder nicht“, sagt Marion Wild, Angestellte und Personalvertreterin bei Harlan. Die Gewerkschaft Unia Nordwestschweiz verlangt denn auch die sofortige Offenlegung der Geschäftspläne und Strategien, insbesondere  im Bereich der Personalplanung.

 

Harlan-GL muss jetzt kooperieren

Des Weiteren rufen die Unia Nordwestschweiz und die Arbeitnehmervertretung die Geschäftsleitung der Harlan Laboratories Ltd. auf,  die im Gesetz verankerten Informationsrechte der gewählten Personalvertretung endlich zu respektieren und auf eine nachhaltige vertragliche Basis zu stellen - am besten mittels einem firmeninternen Kollektivvertrag. Minimales Ziel muss dabei sein, dass die Personalvertreter wie auch die Arbeitnehmenden regelmässig, mindestens vierteljährlich, über den Geschäftsgang und die Personalentwicklung informiert werden.Nach dem klaren Bekenntnis zum Standort Schweiz darf es zu keinen weiteren Entlassungen  ohne Vorankündigung kommen.

 

Zur Erinnerung: im August letzten Jahres kündigte Harlan den Abbau von rund 100 Stellen und eine Lohnkürzung von 8% für alle an. Nach dem Intervenieren der Gewerkschaft Unia und den Angestellten konnte die Lohnkürzung verhindert und der Stellenabbau auf 60 Stellen reduziert werden. Einem Sozialplan für die entlassenen Angestellten hat sich die Geschäftsleitung bis heute jedoch verweigert.

 

Harlan mit Sitz in Indianapolis beschäftigt mit Auftragsforschung und Dienstleistungen vor allem für Pharma, Biotech, Agro und Chemie insgesamt 3100 Angestellte in zwölf Ländern. Harlan hatte die Tierversuchsfirma RCC in Itingen 2004 übernommen.