Widerstand lohnt sich: Belegschaft und Unia setzen Weiterführung des Produktionsstandortes Nyon durch

Der Pharmagigant Novartis hat heute die im November angekündigte Schliessung des Produktionsstandortes Nyon zurückgezogen und sich langfristig zum Erhalt der Arbeitsplätze in Prangin bekannt. Auch auf Entlassungen will Novartis in Nyon verzichten. Die Belegschaft und die Unia haben sich – dank einem eindrücklichen Streik, erfolgreichen Demonstrationen in Basel und Nyon, konstruktiven Alternativvorschlägen und der geschlossenen Unterstützung durch die Bevölkerung und der Behörden einer ganzen Region durchgesetzt. In Basel wird der angekündigte Stellenabbau verringert.

Es ist ein Freudentag für die Belegschaft von Novartis Nyon, ihre Gewerkschaft Unia sowie für die Bevölkerung und die Behörden der Waadt: Dank hartnäckigem Widerstand und grosser Solidarität haben sie die von Novartis am 25. Oktober angekündigte Schliessung des Produktionsstandorts Pranigins bei Nyon abgewehrt. Der Chemiekonzern hat heute Nachmittag an einer Medienkonferenz in Bern die Schliessungspläne zurückgezogen und sich langfristig zum Erhalt des Standorts und der Arbeitsplätze bekannt und entsprechende Investitionen angekündigt.

Entscheidend für diesen historischen Erfolg war der Streik in Nyon vom 16. November. Dazu kamen Demonstrationen gegen die Abbaupläne in Nyon und Basel, die breite Solidarität mit den Anliegen der Belegschaft aus der Bevölkerung und die Unterstützung durch die Waadtländer Behörden. 

Ebenfalls zum Erfolg beigetragen haben die konstruktiven Alternativvorschläge zu den Entlassungen, welche die Belegschaft mit Unterstützung der Gewerkschaft ausgearbeitet hat. Im Zuge dieser Verhandlungen hat sich die Belegschaft auch zu einem Opfer im Interesse des Stellenerhalts bereiterklärt: die wöchentliche Arbeitszeit wird nun in Prangins für alle Angestellen auf 40 Stunden festgelegt, d.h. die Hälfte der 320 Mitarbeitenden von bisher 37.5 auf 40 Stunden.

 

In Basel geht die Diskussion weiter 

In Basel hingegen hält Novartis zum Teil an ihren Abbauplänen fest. Nach der Evaluation der Alternativvorschläge und angesichts interner Versetzungen und natürlicher Fluktuation sind aber gemäss Novartis nur ein Teil der ursprünglich angekündigten 760 Mitarbeitenden vom Stellenabbau direkt betroffen. Die Unia ist nach wie vor überzeugt, dass Entlassungen bei Novartis Basel weitgehend vermieden werden können. Sie fordert Novartis auf, die heute gemachten Versprechen in den Sozialplanverhandlungen umzusetzen. Dazu gehören insbesondere:

- Frühpensionierung betroffener Mitarbeitender schon ab Alter 58.

- Freiwillige «Substitutionspensionierungen» von nicht durch den Abbau betroffenen Mitarbeitenden.

- Teilzeitarbeitslösungen in den von Restrukturierungen betroffenen Bereichen und darüber hinaus. 

- Ersatz temporärer Arbeitskräfte durch interne Mitarbeitende.