Bauarbeiter lassen sich nicht wie Zitronen auspressen

Statt Bauarbeiter soll er lieber Zitronen auspressen, forderte heute die Unia NWCH von Eduard Schmied, Präsident des regionalen Bauverbandes und hat ihm einen Korb Zitronen mitsamt Zitronenpresse überreicht. Mit diesem „Geschenk“ reagiert die Unia Nordwestschweiz auf die immer schwieriger gewordenen Arbeitsbedingungen, die heute auf dem Bau herrschen.

Die Situation im Baugewerbe hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Immer weniger Bauarbeiter müssen immer mehr leisten, die Gesundheit der Bauarbeiter ist darum in Gefahr. Zudem gibt es in der Schweiz einen Bauboom, wie seit Jahren nicht mehr. In weiten Teilen Europas ist die Bauwirtschaft aber in der Krise. Darum steigt der Druck auf die Schweizer Löhne dramatisch. Um sicherzustellen, dass in der Schweiz weiterhin Schweizer Löhne gelten und die Bauarbeiter auch von ihrer Arbeit leben können, braucht es mehr Schutz im Landesmantelvertrag.  
  
Seit neun Monaten verhandeln die Gewerkschaften Unia und Syna/OCST mit dem Baumeisterverband über einen neuen Landesmantelvertrag. Anfangs November hat der Baumeisterverband aber aus unverständlichen Gründen die vereinbarten Lösungen vom Tisch gefegt. Nach diesem Wortbruch gingen mehr als 9000 Bauarbeiter in der ganzen Schweiz auf die Strasse. Kürzlich hat der Baumeisterverband sogar die Verhandlungen abgebrochen. 

 

Die Gewerkschaft Unia und Syna haben heute beschlossen, einen Schritt auf den Baumeisterverband zuzugehen und sind bereit, den bestehenden Gesamtarbeitsvertrag mit der vom Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) angebotenen Lohnerhöhung im 1,5 Prozent um zwei Monate zu verlängern. Mit diesem Schritt wollen die Gewerkschaften einen vertragslosen Zustand verhindern. Sie erwarten vom SBV, dass er an den Verhandlungstisch zurückkehrt und rasch ein neuer Landesmantelvertrag mit mehr Schutz vereinbart werden kann.