So viel Stress für so wenig Lohn!

Die Gewerkschaft Unia Nordwestschweiz hat am Sonntag in den Läden von Basel eine Verteilaktion zu Gunsten des in der Adventszeit besonders belasteten Verkaufspersonals durchgeführt. Die GewerkschafterInnen verteilten an die Kunden eine schöne Adventskarte inklusive Wellnesswettbewerb – mit der Bitte, das Geschenk an die Verkäuferinnen und Verkäufer weiter zu leiten.

 

 

 

Längere Ladenöffnungszeiten, Personalabbau und mehr Margendruck bringen den Angestellten im Detailhandel immer mehr Stress. Das gilt besonders für die Adventszeit. Und als wären zwei Sonntagsverkäufe im Dezember nicht genug Zusatzbelastung für das Verkaufspersonal, möchte die Basler Regierung einen zusätzlichen dritten verkaufsfreien Sonntag per Gesetz einführen. Mehr Lohn erhalten die VerkäuferInnen nicht dafür. Im Gegenteil: Der Druck auf die Löhne nimmt ständig zu. Gut 50'000 Detailhandelsangestellte – darunter überdurchschnittlich viele Frauen – verdienen weniger als 22 Franken pro Stunde, also weniger als 4000 Franken pro Monat (x12). Einige sogar noch deutlich weniger. Und dennoch wehren sich die Detailhändler vehement gegen Branchen-Mindestlöhne. 

 

Mindestlohn-Initiative bringt Besserung

Auf dieses Problem machte heute die Unia Nordwestschweiz mit einer Verteilaktion in den Länden von Basel aufmerksam. Dabei erhielten die Kunden/innen eine schöne Adventskarte inklusive Wellnesswettbewerb zur Weitergabe an die Verkäuferinnen und Verkäufer. Die Karte wirbt zudem für die Mindestlohninitiative, welche die Gewerkschaften Anfang kommendes Jahr einreichen werden. Denn: Gegen den Druck auf die Löhne schützen nur verbindliche Mindestlöhne. Ein Mindestlohn von 4000 Franken ist dabei kein Luxus, sondern das Minimum, um ein anständiges Leben führen zu können. Mit einer solchen Lohnuntergrenze würden die Löhne auch im Detailhandel auf ein akzeptables Niveau steigen.