Sozialplan verbessert und Renten garantiert

Der US-Chemiegigant Huntsman hat einer Verbesserung des Sozialplans für ältere Arbeitnehmende zugestimmt. Weil der Konzern zudem die Pensionskassenansprüche der vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden garantiert, hat die Betriebsversammlung heute Nachmittag die Streikdrohung zurückgezogen und das Angebot von Huntsman akzeptiert.

Die Belegschaft der Huntsman Textile Effects Division in Basel hat an einer Betriebsversammlung mit grossem Mehr die Annahme des Sozialplanes beschlossen. Damit können nun alle von der Kündigung betroffenen Huntsmann-Angestellten ab 60 Jahren von der Möglichkeit der Frühpensionierung Gebrauch machen. Sie erhalten dabei nebst einem Abschiedsgeschenk eine erhöhte Überbrückungsrente von 2320 Franken.

 

Die bisher auf – je nach Alter und Dienstalter – auf 3 bis 10 Monate berechnete Abgangs­entschädigung konnte heute Morgen für 55- bis 59jährige Arbeitnehmende nochmals um drei Monate erhöht werden. Zudem werden bald fällige Dienstaltergeschenke ausbezahlt und die Mitarbeitenden erhalten für individuelle Aus- und Weiterbildungsmassnahmen einen Pauschalbetrag von 8000 Franken. Härtefälle werden besonders berücksichtig, die Teilnahme am Outplacementprogramm von Huntsman bleibt freiwillig. Besonders wichtig war für die Belegschaft schliesslich die Zusage des Konzerns, die Pensionskassenansprüche der betroffenen Mitarbeitenden zu garantieren und ihre Pensionskasseneinlagen individuell auf 100% auszugleichen.

 

Produktionsstandort Basel geschwächt

Die Protestaktionen und der Streikwille der Belegschaft haben eine Verbesserung des Sozialplans und die Sicherung der Pensionskassenansprüche ermöglicht. Auf der anderen Seite bleibt leider Tatsache, dass der hochprofitable, globale Konzern ohne zwingende wirtschaftliche Not 600 Arbeitsplätze vernichtet, obwohl es durchaus Alternativen gegeben hätte. Für die betroffenen Mitarbeitenden und ihre Familien bringt dies soziale Härten mit sich, der Industriestandort Basel wird geschwächt.