Unia und Personalkommission fordern klares Bekenntnis zum Standort Pratteln

Die Rohrbogen AG in Pratteln soll per März 2012 geschlossen werden, wie Urs Müller, Mitglied des Verwaltungsrates, gestern Abend der Gewerkschaft Unia und der Belegschaft eröffnete. Begründet wurde der Entscheid mit dem Umsatzeinbruch der letzten zwei Monate und der schwierigen Suche nach einem Käufer. Die Vertreter der Belegschaft und die Unia protestieren vehement gegen diesen Entscheid, fordern den Verwaltungsrat den Rohrbogen AG auf, den Entscheid zurück zu nehmen und den Auftragseinbruch durch Kurzarbeit zu überbrücken. Zudem verlangen die Unia und die Personalvertretung die sofortige Offenlegung der Betriebs- und Kennzahlen.

Die Ankündigung, den Betrieb zu schliessen, kam überraschend: Noch am letzten Montag wurden die Vertreter der Belegschaft über neue geplante Investitionen gekoppelt mit einem Sparprogramm informiert. Am Freitag war anlässlich einer Information der Betriebs- und Angestelltenkommission und einer Sozialpartnerinformation von neuen Investitionen nichts mehr zu hören. Stattdessen soll der Betrieb verkauft oder geschlossen werden. Dabei wurde betont, dass sich der Verkauf des Betriebes schwierig gestalte. Der Belegschaft der Rohrbogen AG wird nun mit der Schliessung des Betriebs per März 2012 gedroht. Begründet wird der Entscheid mit dem Auftragseinbruch in den letzten zwei Monaten.

 

Die Vertreter der Belegschaft fordern zusammen mit der Unia vom Verwaltungsrat ein klares Bekenntnis zum Standort Pratteln und den Schliessungsentscheid zurückzunehmen. Der Verwaltungsrat soll gegenüber der Belegschaft die effektive Situation der Rohrbogen AG offen darstellen. Zudem fordern die Angestellten und die Gewerkschaft Unia, den Auftragseinbruch mittels Kurzarbeit zu überbrücken.

 

Die Rohrbogen AG wurde 1936 von Hans Schaffner gegründet und produziert an einem äusserst attraktiven Standort in Pratteln und einem kleinen Werk in Polen spezielle Rohrbogen für den allgemeinen Leitungsbau, für die Wasserversorgung, für Industrien wie die Lebensmittel-, Chemie-, Pharma-, Biotechnologie- und Halbleiterindustrie.