Protestpause bei Huntsman: Warnsignal fürs Management

Die Beschäftigten von Huntsman (vormals Ciba) haben überzeugende Vorschläge eingereicht, wie die Werkschliessung der Division «Textile Effects» in Basel verhindert werden kann. Sie fordern nun die Huntsman-Geschäftsleitung auf, diese Massnahmen seriös zu prüfen. Um ihren Forderung Nachdruck zu verleihen, haben die Beschäftigten bei der Übergabe eine kurze Protestpause eingelegt.

Heute Nachmittag haben die Angestellten der Huntsman-Division «Textile Effects» der Geschäftsleitung konstruktive Vorschläge zur Verhinderung der Werksschliessung und zum Erhalt der Stellen unterbreitet. Die Analyse der Geschäftsdaten hat dabei ergeben: Eine Verlagerung der Produktion nach Asien mit dem Argument der «Kundennähe» macht keinen Sinn. Bereits jetzt transferiert der Konzern einen guten Teil der Produktion aus Asien nach Europa. Die Werkschliessung ist keine wirtschaftliche bzw. strategische Notwendigkeit. Im Gegenteil: Der Standort Basel kann als Kompetenzentrum und Know-How-Plattform des Weltkonzerns gestärkt und eine Massenentlassung damit vermieden werden.

 

Damit das Management die konkreten Vorschläge nicht einfach unter den Tisch wischt sondern seriös prüft, haben die Huntsman-Beschäftigten die Übergabe mit einer Protestpause begleitet. Die Beschäftigten zogen in einem Protestmarsch von der Kantine Klybeck zum Haupteingang des Unternehmens – ein starkes Warnsignal an die Huntsman-Führung!

 

Bestes Quartalsergebnis der Unternehmensgeschichte

Dem Konzern Huntsman geht es blendend. Alleine im ersten Halbjahr 2011 hat Huntsman seinen Gewinn mehr als verdoppelt und eine zweistellige Rendite erreicht. Letzte Woche verkündete CEO Peter R. Huntsman sogar das beste Quartalsergebnis in der Unternehmensgeschichte. Angesichts solcher Zahlen und der bestehenden Alternativen ist der angekündigte Stellenabbau für die rund 600 Angestellten der Division «Textile Effects» unnötig und nicht zu rechtfertigen.

 

Die Gewerkschaft Unia lehnt den massiven Stellenabbau in Basel entschieden ab. Es ist nicht einzusehen, warum die Arbeitnehmenden in der Schweiz den Preis für eine immer weiter gehende Steigerung der Profite zahlen soll.