Huntsman: Massenentlassung trotz Rekordergebnis

Rund 400 Angestellte des US-Chemiekonzerns Huntsman (Ex-Ciba) kamen heute im Besein von Regierungsrat Christoph Brutschin zu ihrer zweiten Betriebsversammlung zusammen, um über die geplante Betriebsschliessung in Basel und den Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen zu diskutieren. Dass der Konzern zeitgleich das beste Quartal in seiner Unternehmensgeschichte kommunizierte, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Basler Belegschaft und zeigt, wie unnötig und unverständlich die Massnahme letztlich ist.

 

Der US-Chemiekonzern Huntsman glänzt mit einem Rekordergebnis. Gemäss CEO Peter R. Huntsman ist es sogar «das beste Quartal in der Geschichte des Unternehmens». In drei Monaten erzielte der Konzern einen Umsatz von rund 3 Mia. US$, einen Reingewinn von 108 Mio. US$ und eine Rendite von 3.67%! Damit wird 2011 für Huntsman zum Rekordjahr. Und trotzdem will der Chemie-Konzern in Basel 700 Angestellte auf die Strasse stellen.

 

Ein weiterer Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmenden: Anfangs Monat gab Huntsman bekannt, die Division «Textile Effects» in Basel zu schliessen. Ein zusätzlicher Affront gegen die Belegschaft ist zudem: Huntsman will die Konsultationsfrist zwar verlängern, allerdings bloss um lächerliche zwei Tage, statt – wie von der Personalvertretung – um realisitische drei Wochen.

 

Die Belegschaft und die Personalvertretung mandatierten deshalb heute die Gewerkschaften Unia, Syna und Angestellte Schweiz mit der Wahrung ihrer Interessen. Sie diskutierten an der Betriebsversammlung zudem das weitere Vorgehen. Anwesend war auch Regierungsrat Christoph Brutschin, der sich die Sorgen und Vorschläge der Angestellten anhörte.

 

Die Unia verurteilt das Vorgehen von Huntsman: Nur um noch höhere Profite zu erzielen, werden Hunderte von Arbeitnehmenden auf die Strasse gestellt. Die Unia fordert das Unternehmen Huntsman auf, zuerst die Boni für das Huntsman-Management zu streichen, bevor die Stellen der Angestellten gestrichen werden.