Bauarbeiterparlament will Kampfmassnahmen

Die 130 Vertreter im Bauarbeiterparlament der Gewerkschaft Unia haben heute in Bern ihre Forderung nach einem Landesmantelvertrag mit mehr Schutz bekräftigt. Sie haben mit Besorgnis davon Kenntnis genommen, dass die Vertragsverhandlungen in entscheidenden Punkten stocken, insbesondere bei verbindlichen Massnahmen gegen Lohndumping sowie bei der Lohnerhöhung für 2012. Falls bis Anfangs November kein neuer Vertrag vorliegt, wollen die Bauarbeiter die Unia am Freitag 25. November einen landesweiten Protesttag durchführen und sich auf Streikmassnahmen vorbereiten.

 

Das Bauarbeiterparlament der Gewerkschaft Unia hat heute bekräftigt: Es braucht einen neuen Landesmantelvertrag mit mehr Schutz. Sonst ist es nicht möglich, die aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen. Denn wegen des hohen Druckes auf den Baustellen ist die Gesundheit der Bauarbeiter in Gefahr. Und die Fälle von Lohndumping nehmen zu. In den vergangenen Wochen wurden auf mehreren Baustellen Löhne im Bereich von unter 10 Euro festgestellt. Das ist die logische Konsequenz der aktuellen wirtschaftlichen Situation: In der Schweiz boomt das Baugewerbe, in weiten Teilen Europas liegt die Bauwirtschaft am Boden. Darum reichen die heutigen Regelungen im Gesamtarbeitsvertrag nicht mehr. Zahlreiche Arbeitgeberverbände im Baunebengewerbe ziehen inzwischen mit den Gewerkschaften am gleichen Strick und setzen verbindliche Massnahmen gegen Lohndumping durch Unterakkordanten um. Es braucht eine Solidarhaftung, damit es sich für Baufirmen nicht mehr lohnt, mit Unterakkordanten, die systematisch Lohndumping betreiben, zusammenzuarbeiten. Der Schweizerische Baumeisterverband verweigert jedoch nach wie vor wirksame Massnahmen. In anderen Punkten, die meist sowohl für die Bauarbeiter wie auch für die Baumeister Vorteile bringen, sind die Gewerkschaften und Baumeister in den laufenden Verhandlungen daran, zukunftsfähige Lösungen zu diskutieren. Es liegen aber noch keine konkreten Ergebnisse vor. Ohne neuen Vertrag: Nationaler Protestag am 25. November In den kommenden Wochen finden nochmals zwei Verhandlungsrunden zur Erneuerung des auf Ende Jahr auslaufenden Gesamtarbeitsvertrages statt. Die Gewerkschaft Unia setzt sich konstruktiv dafür ein, dass bis Anfangs November einen neuen Landesmantelvertrag mit mehr Schutz vorliegt. Sollte bis Anfangs November kein Resultat vorliegen, dann steigt die Gefahr, dass es im kommenden Jahr einen vertragslosen Zustand gibt. Für den Fall, dass bis Anfangs November kein neuer LMV vorliegt, hat das Bauarbeiterparlament für den Freitag, 25. November einen nationalen Protesttag der Bauarbeiter beschlossen und die Gewerkschaft beauftragt, die notwendigen Vorarbeiten anzugehen. Das Bauarbeiterparlament hat ebenfalls verlangt, dass die Unia für einen allfälligen vetragslosen Zustand ab Januar 2012 mit den Vorbereitung von Streikmassnahmen beginnt. Für Rückfragen: Hansueli Scheidegger, Mitglied der Geschäftsleitung/Sektorleiter Bau Gewerkschaft Unia, 079 441 74 35 Nico Lutz, Mediensprecher der Gewerkschaft Unia, Tel. 076 330 82 07