Nein zum Kahlschlag bei Huntsman

Der Stellenabbau beim amerikanischen Chemie-Konzern Huntsman geht weiter: Zwei Tage nach der Ankündigung von 600 Entlassungen in der Abteilung «Textile Effects» in Basel, trifft es nun 110 Mitarbeitende der Abteilung «Advanced Materials». Die Unia weist auch den neuerlichen Abbau entschieden zurück. Die Gewerkschaft fordert eine transparente Information des Konzerns und den aktiven Einsatz der Standortkantone für den Erhalt der Arbeitsplätze.

Nur zwei Tage nach der nach der Ankündigung von 600 Entlassungen in der Abteilung «Textile Effects» geht die Abbauschlacht bei Huntsman in die nächste Runde. Diesmal sind die Mitarbeiter der Abteilung «Advanced Materials» betroffen, und erneut trifft es den Standort Basel hart: 90 Mitarbeiter will der amerikanische Chemie-Gigant hier entlassen, 20 weitere am Standort Monthey.

 

Die Unia lehnt auch diese neuen Entlassungen kategorisch ab und fordert angesichts der komfortablen wirtschaftlichen Situation des Konzerns den Erhalt der Arbeitsplätze in der Schweiz. Huntsman hat seinen Profit im ersten Halbjahr 2011 um 24% auf 318 Millionen Dollars gesteigert. Mit einem Gewinn von 67 Millionen Dollars und einer Marge von 9,4% hat auch die von den heutigen Entlassungen betroffene Abteilung «Advanced Materials» wesentlich zum guten Ergebnis beigetragen.

 

Runder Tisch soll Alternativen zum Kahlschlag ausarbeiten

Mit seinem Abbauprogramm in der Schweiz will der US-Konzern offenbar den Profit auf Kosten der Arbeitnehmenden weiter steigern. Die Unia lehnt diese Strategie, welche den Industriestandort Basel hart trifft und den Verbleib von Huntsman in der Schweiz in Frage stellt, entschieden zurück. Die Unia fordert vom Huntsman-Management die Offenlegung aller relevanten Daten, welche zu diesem Abbauentscheid geführt haben, sowie eine angemessen lange Konsultationsfrist, damit die Belegschaft und ihre Gewerkschaft im Rahmen des Konsultationsverfahrens Alternativvorschläge ausarbeiten können. Zu diesem Zweck wird die Unia nächste Woche an beiden Standorten Betriebsversammlungen durchführen.

 

Die Unia ruft schliesslich die Standortkantone auf, alles zu unternehmen, um die grösste Massenentlassung in der Schweiz seit Jahren zu verhindern. Insbesondere fordert sie vom zuständigen Basler Regierungsrat Christoph Brutschin einen Runden Tisch, an dem das Unternehmen, die Behörden, die Belegschaft und die Gewerkschaften gemeinsam Alternativen zum Kahlschlag ausarbeiten können.