Gegen Stellenabbau bei Huntsman in Basel

Huntsman Advanced Materials (Switzerland) in Basel will im Bereich „Textile Effects“ massiv Stellen abbauen: Der US-Konzern hat in Basel die Streichung von 500 Arbeitsplätze angekündigt und will 100 weitere an andere Standorte verlegen. Der heute ohne vorgängige Information der Sozialpartner kommunizierte Kahlschlag soll bis Ende 2013 abgeschlossen werden.

 

Die Unia lehnt die angekündigte Liquidation der „Textile Effects“-Divison in Basel aufs Schärfste ab. Der Entscheid ist für die Gewerkschaft nicht nachvollziehbar. Der allgemeine Verweis des Konzerns auf „Branchentrends“ und den „Kursanstieg des Schweizer Frankens“ ist sicher nicht ausreichend, um die Verlagerung einer ganzen Betriebseinheit aus Basel zu begründen. Konzern geht es blendend Die Unia ist überzeugt, dass der Huntsman Konzern genug wirtschaftlichen Spielraum hat, um eine betrieblich Lösung in Basel zu finden. Das Unternehmen hat den Betriebsgewinn (EBITDA) im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt und erreicht eine zweistellige Rendite. Das von der Familie Huntsman dominierte Topmanagement kassiert Millionen-Saläre. Es ist nicht einzusehen, warum nun die Arbeitnehmenden in Basel den Preis für eine immer weiter gehende Steigerung der Profite zahlen soll. Huntsman muss nun alle zweckdienlichen Informationen offenlegen (Standortdaten) und die Gründe, welche konkret zur Massenentlassung führen, benennen und belegen. Erst dann kann ein gesetzeskonformes Konsultationsverfahren eröffnet werden. Angesichts des dramatischen Ausmasses der Massenentlassung verlangt die Unia zudem nach Eröffnung des Verfahrens eine angemessene Konsultationsfrist, damit die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften genügend Zeit haben, Alternativvorschläge zur angedrohten Schliessung zu entwickeln und vorzulegen. Für den Industrie-Standort Nordwestschweiz wäre die Schliessung der Huntsmann-Division ein harter Schlag. Die Unia fordert darum die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Basel-Stadt auf, sich aktiv für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze in der Region zu engagieren. Die Regierung soll zu diesem Zweck einen Runden Tisch mit den Sozialpartnern einberufen. Die Unia ist bereit, sich in diesem Rahmen konstruktiv an der Suche nach Alternativen zu beteiligen.

Für Rückfragen:

Manuel Wyss, Branchenleiter Chemie/Pharma Gewerkschaft Unia, 079 580 50 24

Serge Gnos, Co-Leiter Unia Region Nordwestschweiz, Tel. 079 378 75 04