Bauarbeiter fordern mehr Schutz

Gewerkschaften und Bauarbeiter haben heute am Tag der offenen Tür auf der H2-Baustelle die BesucherInnen um Verständnis gebeten, dass sie für einen besseren Landesmantelvertrag mit mehr Schutz kämpfen und es dadurch auch zu Unannehmlichkeiten kommen könnte.

Die Bauarbeiter leisten täglich vollen Einsatz, damit möglichst rasch der Verkehr über die H2 rollen kann. Das Bauprogramm ist ehrgeizig. Dennoch haben die Bauarbeiter bis zu drei Wochen Vorsprung auf das Bauprogramm herausgeholt.

 

Bauarbeiter stehen unter enormem Druck

Nicht nur auf der H2 ist der Stress für die Bauarbeiter enorm. Die Bauwirtschaft boomt seit Jahren, die Umsätze steigen und die Baupreise ziehen an. Gleichzeitig hat die Zahl der Beschäftigten abgenommen. Das bedeutet für die einzelnen Bauarbeiter eine massive Zunahme der Arbeitsbelastung. Die Bauarbeiter sagen darum: Stopp die Zitrone ist ausgepresst! Wir brauchen mehr Schutz und fordern einen Gesamtarbeitsvertrag, der ihre Gesundheit besser schützt. Und sie wollen nach zwei Jahren ohne Erhöhung der Mindestlöhne endlich wieder mal eine anständige Lohnerhöhung sehen.

 

Verbesserungen statt Abbau!

Der Baumeisterverband will hingegen die Mindestlöhne für viele Bauarbeiter unterschreiten können, den Kündigungsschutz bei Krankheit und Unfall abbauen und gar ganze Berufsgruppen aus dem Vertrag ausschliessen. Die Bauarbeiter und die Unia verlangen von den Baumeistern endlich auf den Weg der Vernunft zurückzukehren. Nicht die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist angesagt sondern eine Verbesserung!

 

Lösungen erarbeiten statt Probleme verlängern

Seit Februar 2011 verhandeln die Gewerkschaften und die Baumeister über einen neuen Landesmantelvertrag. Die Baumeister haben die Verhandlungen im Mai ausgesetzt und mehrmals verzögert. Das Ziel der Gewerkschaften ist klar: Sie wollen bis Ende Jahr einen neuen und besseren Landesmantelvertrag aushandeln und so einen vertragslosen Zustand zu vermeiden. Dazu bracht es aber auch die Bereitschaft des Baumeisterverbandes Lösungen zu erarbeiten und nicht einfach die bestehenden Probleme zu verlängern. Gesten haben die Bauarbeiter an der grössten Bauarbeiter-Demonstration seit über zehn Jahren in Bern deutlich gemacht, dass sie für einen besseren Landesmantelvertrag kämpfen werden.

Die Bauarbeiter und Gewerkschaften haben den heutigen Tag der offenen Tür auf der H2-Baustelle in Liestal zum Anlass genommen, die BesucherInnen auf ihre berechtigten Anliegen aufmerksam zu machen und gleichzeitig um Verständnis gebeten, dass sie für einen besseren Vertrag kämpfen und es dabei auch zu Unannehmlichkeiten kommen kann.