Konsultationsfrist bei Harlan muss verlängert werden

Die Belegschaft der Harlan Laboratories Ltd. Schweiz wehrt sich gegen den Abbau von rund 100 Arbeitsplätzen und die von der Geschäftsleitung beabsichtigte Lohnkürzung. Um dies zu verhindern, wurde eine Arbeitnehmervertretung gewählt und die Gewerkschaft Unia als Verhandlungspartnerin mandatiert. Gemeinsam mit der Gewerkschaft fordert die Arbeitnehmervertretung von der Harlan-Geschäftsleitung, das Konsultationsverfahren zu verlängern und über einen Sozialplan zu verhandeln.

Am 7. Juli wurden die 540 Mitarbeiter der Harlan Laboratories in Itingen BL und Füllinsdorf von der Geschäftsleitung über die Abbaupläne informiert. Das Unternehmen eröffnete ein Konsultationsverfahren, das bis heute, 2. August, befristet ist. Obwohl die Beschäftigten die Geschäftsleitung mehrmals um detailliertere Informationen über die Gründe und Auswirkungen der Massenentlassung verlangt haben, wurden die Beschäftigten nur ungenügend informiert. Damit sind sie nicht in der Lage, ihre Rechte und Interessen im Rahmen des Konsultationsverfahrens wahrzunehmen. Die Beschäftigten haben deshalb eine Arbeitnehmervertretung gegründet, der Unia ein Verhandlungsmandat erteilt und einen Antrag um Verlängerung der Konsultationsfrist bei der Geschäftsleitung deponiert, damit ausreichend Zeit für Gespräche und Verhandlungen zur Verfügung steht. Das Kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit KIGA Baselland wurde gebeten, zu vermitteln. Der Antrag der Belegschaft wurde jedoch am 28. Juli abgelehnt.

 

Aus Sicht der Unia gibt es keinen objektiven Grund, welcher gegen eine Verlängerung der Konsultationsfrist um mindestens eine Woche spricht.

 

Ein Sozialplan muss her

Noch am gleichen Tag nach der Ablehnung einer verlängerten Konsultationsfrist wurde die Belegschaft von der Geschäftsleitung schriftlich informiert, dass voraussichtlich keine Mittel für einen Sozialplan zur Verfügung stehen. Auch für die Deckung allfälliger Lücken bei Frühpensionierungen stünden keine Mittel bereit. Die Arbeitnehmervertretung und die Gewerkschaft Unia rufen die Geschäftsleitung der Harlan Laboratories Ltd. auf, sich gemeinsam mit ihnen an einen Tisch zu setzen und Massnahmen zur Abfederung der Folgen der Entlassungen auszuarbeiten. Die Erhaltung möglichst vieler Arbeitsplätze am Standort Schweiz liegt im Interesse aller Beteiligten. Daher erwarten die Arbeitnehmervertretung und die Gewerkschaft Unia konstruktive Gespräche mit der Geschäftsleitung der Harlan Laboratories Ltd. 

 

 

Für Rückfragen:

Carsten Bley, Gewerkschaftssekretär

Toya Krummenacher, Leiterin Sektor Industrie