Betriebsversammlung in Dornach lehnt Massenentlassung vehement ab

230 Swissmetal-Arbeitnehmende haben heute an einer Betriebsversammlung in Dornach ihre weiteren Schritte im Kampf um den Erhalt der über 300 akut gefährdeten Arbeitsplätze beschlossen. Sie fordern die Geschäftsleitung auf, die von der Belegschaft ausgearbeiteten Alternativvorschläge seriös zu prüfen.

Die von der Unia einberufene Betriebsversammlung hat heute Nachmittag mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, dass mit der dem Konzern gewährten Nachlassstundung Zeit für die Rettung der Swissmetal-Arbeitsplätze gewonnen werden konnte. Für die nächsten zwei Monate ist damit ein Konkurs vom Tisch und die Löhne können wahrscheinlich bezahlt werden. Zudem kann sich die Geschäftsleitung um Martin Hellweg mit ihren Abbauplänen nicht mehr länger hinter den Gläubigerbanken verstecken. Die Versammlung fordert jetzt, dass Swissmetal die von der Belegschaft ausgearbeiteten Alternativvorschläge seriös überprüft und die Bedingungen für das Engagement interessierter Investoren mit allen Mitteln verbessert.

 

Die Unia und die Belegschaft lehnen die mögliche Stilllegung des Produktionsstandortes Dornach und die damit verbundene Massenentlassung ab. Das Unternehmen besitzt nach wie vor eine starke industrielle Substanz und ein grosses Zukunftspotential an den Standorten Dornach und Reconvilier. Es erstaunt darum nicht, dass in den letzten Tagen seriöse Investoren ihre Kaufinteressen angemeldet haben. Allerdings verfügt die Swissmetal-Unternehmensleitung im Moment weder über eine klare Situationseinschätzung noch über einen durchdachten Massnahmenplan.

 

Deshalb muss unbedingt verhindert werden, dass die neue Swissmetal-Leitung mit übereilten bzw. unausgereiften Massnahmen das bei den langjährigen Mitarbeitenden vorhandene Knowhow und damit die Substanz des Unternehmens nachhaltig schwächt. Entlassungen zum jetzigen Zeitpunkt könnten die Voraussetzungen für ein Investment verschlechtern. Zudem müssen nun vordringlich die von der Belegschaft und der Gewerkschaft im Rahmen der Konsultationsfrist ausgearbeiteten Alternativvorschläge zur Verbesserung der Produktivität und Effizienz des Betriebes seriös ausgewertet werden.

 

Die Unia und die Belegschaft fordern darum von der Geschäftsleitung

  • Vollständige und transparente Information über alle betriebsrelevanten Daten und die von der Geschäftsleitung diskutierten Massnahmen.
  • Gemeinsame Prüfung und schnellstmögliche Umsetzung der ausgearbeiteten Alternativmassnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Kostenoptimierung nach Abschluss des Konsultationsverfahrens am 25. Juli.
  • Wiederaufnahme der maximalen Produktion an allen Standorten nach dem Ende der Betriebsferien am 8. August.

Keinerlei Entlassungen und kein Abbau von Betriebsanlagen, solange die Verhandlungen über einen Verkauf an interessierte Investoren noch nicht geklärt und abgeschlossen sind.

 

Die Betriebsversammlung und die Unia fordern zudem die Behörden des Kantons Solothurn auf, alle verfügbaren Mittel auszuschöpfen, welche zur Sicherung der Arbeitsplätze in Dornach beitragen können.

 

Für Rückfragen:

Beda Moor, Branchenverantwortlicher MEM-Industrie der Unia, 079 439 24 59

Bruno Baumann, Industriesekretär Unia Nordwestschweiz, 076 560 13 20