Bauarbeiter fordern mehr Schutz

Bei einer verlängerten Mittagspause auf der Baustelle der H2 Ausfahrt Liestal haben rund 50 Bauarbeiter generell mehr Schutz für ihre Arbeit gefordert. Insbesondere in den Sommermonaten verlangen sie bessere Schutzmassnahmen vor Sonne und Hitze.

Mehr Schutz: Das fordern in einer Umfrage über 16'000 Bauarbeiter im Hinblick auf die Erneuerung des Landesmantelsvertrages (LMV) 2012. Nebst mehr wirtschaftlichem Schutz, einem verbesserten Kündigungsschutz wollen die Bauleute auch mehr gesundheitlichen Schutz. Denn nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer ist die Arbeit auf dem Bau hart und gefährlich. Bei grosser Hitze und hohen Ozonwerten müssen die Bauarbeiter unter der prallen Sonne schwere körperliche Arbeit leisten – oft unter hohem Zeitdruck, ohne Pause und ohne ausreichenden Sonnenschutz.

 

Gesundheit geht vor

Das wollen die Bauarbeiter in Zukunft nicht mehr einfach so hinnehmen. Sie fordern für den neuen LMV eine klare Regelung und Mitbestimmung, wann die Arbeit bei grosser Hitze eingestellt wird. Beim Überschreiten gewisser Temperaturen und Ozonwerte muss nämlich gemäss Seco die Arbeit eingestellt werden. Zudem sind aufgrund ausserordentlicher Hitze die Anspruchsvoraussetzungen für Kurzarbeits- oder Schlechtwetterentschädigung erfüllt. Viele Baufirmen wollen jedoch nichts von solchen Schutzmassnahmen wissen und nehmen keine Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Angestellten. Deshalb haben die Bauarbeiter am 29. Juni eine verlängerte Mittagspause eingelegt. Ein Zeichen, dass sie bereit sind für mehr Schutz und damit einen besseren LMV zu kämpfen.