Frauenstreiktag in Basel

Rund 300 Frauen sind heute auf dem Theaterplatz in Basel erschienen, um für ihre Rechte zu protestieren. Sie fordern, dass die Gleichstellung endlich umgesetzt wird und verlangen gleiche Löhne für gleiche Arbeit, mehr Krippenplätze und die bessere Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Haushalt.

In der ganzen Stadt sind sie zu sehen: die lila Fahnen, welche zum heutigen Frauenstreik- und Aktionstag aufrufen. Und daran erinnern, dass es mit der Gleichstellung nur sehr langsam vorwärts geht und es den Protest von den Frauen nach wie vor braucht. Dieser ist heute am 14. Juni schweizweit lautstark mitgeteilt worden. Um genau 14.06 Uhr tönte es auf dem Theaterplatz in Basel so laut aus den Trillerpfeifen der Hunderten Frauen und solidarischen  Männern, dass die Botschaft „Gleichstellung jetzt“ unüberhörbar war. Das breite, aus verschiedenen Frauenorganisationen und Parteien gebildete Bündnis fordert generell schnellere Fortschritte bei der Gleichstellung.

 

 

Ein Ziel – gleich viel

Konkret soll die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau hergestellt werden. Und zwar subito. Während ein Mann zum Beispiel 4'500.- im Monat verdient, erhält eine Frau nur 3'600.-. Mehr als 280'000 Frauen verdienen heute sogar weniger als 4'000.- im Monat. Auf dem Theaterplatz wurde denn auch eifrig für die Mindestlohn-Initiative gesammelt, die einen gesetzlich geregelten Mindestlohn von 4'000.- vorsieht.  

 

Des Weiteren fordert das Bündnis 14. Juni Basel, die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Betreuungs- und Hausarbeit. Dazu braucht es ein grösseres – es fehlen 50'000 Kita-Plätze – und besseres Angebot an Krippenplätzen und qualifizierter Kinderbetreuung. Für viele Frauen ist Teilzeitarbeit oft die einzige Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren. Mütter leisten im Durchschnitt bis zu 30 Stunden mehr Haus- und Familienarbeit als die Väter. Und das erst noch unbezahlt. Diese ungleiche Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit zwischen Frauen und Männern hat Folgen: Frauen müssen auf Chefposten verzichten, haben dadurch niedrigere Löhne und am Schluss auch noch schlechtere Renten.

 

Eröffnungsrede und Schneckendemo

Auf diese und noch viele andere Missstände wiesen heute Mittag die verschiedenen Rednerinnen hin. Anschliessend zogen die Frauen eine Schnecke – als Symbol für das langsame Tempo bei der Umsetzung der Gleichstellung – nach sich und gingen protestierend zu Betrieben, bei welchen es mit der Gleichstellung nicht so gut steht. Die Uni, die Spitex, die BKB und die Lolipop AG erhielten alle eine Schnecke.

 

Um 17 Uhr wird es zur Schneckendemo eine erste Bilanz geben. Ausserdem findet auf dem Theaterplatz ein Podium „Utopien einer geschlechtergerechten Gesellschaft“  und eine After-Strike-Party statt und es wird weiter gekocht: von Männern für Frauen.

 

Links:

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