Mehr Schutz auf Schweizer Baustellen

Heute Mittwoch 12 Uhr ist es auf der Baustelle Wenk AG in Rheinfelden zu einer Protestaktion gekommen. Dabei nagelten 50 Bauarbeiter ihre Forderungen nach mehr Schutz auf einem Baustamm fest und überreichten diesen anschliessend dem regionalen Baumeisterverband.

800 Bauarbeiter haben an der Landsgemeinde der Bauarbeiter vom letzten Samstag Informations- und Protestaktionen auf Baustellen beschlossen. Heute Mittag haben sich rund 50 Bauarbeiter in der Region Nordwestschweiz an einer Protestaktion beteiligt und mehr Schutz gefordert. Den will der Baumeisterverband aber nicht gewähren. Ganz im Gegenteil: Er will den Kündigungsschutz abbauen, die Mindestlöhne durchlöchern und sogar das Rentenalter 60 in Frage stellen. Hintergrund des Konfliktes zwischen den Bauarbeitern und dem Baumeisterverband ist der auf Ende Jahr auslaufende Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV). Der LMV ist einer der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge der Schweiz, denn er regelt die Arbeitsbedingungen von rund 100'000 Bauarbeitern.

 

Baumeister wollen Kahlschlag – trotz Bauboom

Während die Bauarbeiter mehr gesundheitlichen, mehr wirtschaftlichen und mehr sozialen Schutz verlangen, will der Baumeisterverband einen eigentlichen Kahlschlag. Dabei boomt das Baugewerbe wie noch nie, die Umsätze steigen Jahr für Jahr und die Auftragsbücher sind voll. Doch statt ebenfalls vom Aufschwung zu profitieren, müssen die Bauarbeiter noch mehr und noch härter arbeiten. Dabei setzen sie ihre Gesundheit – gerade bei Schlechtwetter oder Hitze – aufs Spiel. Das wollen die Bauarbeiter nicht mehr hinnehmen und fordern deshalb mehr Schutz. Für ihre Forderungen sind sie bereit zu kämpfen.

 

Für Rückfragen: 

Mario Ricciardi, Leiter Bau/Gewerbe Unia Nordwestschweiz

 

Kurzbeitrag auf Tele Basel