Sammelstart der Mindestlohn-Initiative

Mit einer inszenierten, öffentlichen Versteigerung von Berufsleuten aus der Tieflohnzone spielte die Unia gestern abend auf dem Barfüesserplatz auf die hierzulande herrschende Tieflohnproblematik und auf das Lohndumping gewisser Arbeitgeber an. Gleichzeitig war dies der Startschuss für die eidgenössische Volksinitiative „Für den Schutz fairer Löhne“.

Jede/r zehnte Arbeitnehmende in der Schweiz verdient trotz Vollzeitjob nicht genug, um davon anständig leben zu können. Das sind über 400’000 Beschäftigte in der ganzen Schweiz, die weniger als 22 Franken pro Stunde bzw. weniger als 4000 Franken pro Monat bekommen. Diese Tieflohnjobs sind nicht nur eine Belastung für die direkt betroffenen Beschäftigten, sie verstärken auch den Druck auf die Löhne der übrigen Arbeitnehmenden.

 

Die Unia lancierte darum gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften des SGB gestern die Volksinitiative für einen gesetzlichen Mindestlohn. Die Mindestlohninitiative „Für den Schutz fairer Löhne“ will einen gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde (Stand 2011) und die Stärkung des bestehenden Systems gesamtarbeitsvertraglicher Mindestlöhne in der Verfassung verankern.

 

Die ersten Reaktionen auf die angelaufene Unterschriftensammlung und den Startevent in Basel zeigen: Das Anliegen stösst in der Bevölkerung auf grosse Sympathie. Mehr Lohngerechtigkeit, faire Löhne auch für die von Tieflöhnen besonders betroffenen Frauen und ein besserer Schutz gegen Lohndumping und Lohndruck sind überzeugende Argumente.