Roche streicht Stellen trotz Rekordgewinn

Dem Basler Chemie-Gigant Roche geht es blendend. Trotzdem hat er den Abbau von weltweit 4800 Stellen angekündigt. Alleine in der Schweiz sollen rund 770 Arbeitsplätze verschwinden, 350 davon in Basel. Die Unia weist die Kürzungspläne von Roche entschieden zurück.

Nicht weniger als 8,5 Milliarden Franken Konzerngewinn hat Roche letztes Jahr eingefahren. Trotzdem hat das Roche-Management einen brutalen Stellenabbau angekündigt, der die Kosten senken und die Gewinne noch einmal steigern soll. In der Schweiz sind 770 Stellen und damit mehr als 7% der Belegschaft von der Massenentlassung betroffen. Der Standort Burgdorf mit 310 Arbeitsplätzen soll sogar ganz geschlossen werden – in Basel sollen es 350 Stellen sein.

 

Schliessung des Standortes Burgdorf inakzeptabel – Entlassungen müssen vermieden werden

Die Gewerkschaft Unia weist die von Roche heute Morgen angekündigte Massenentlassung entschieden zurück. Es darf nicht sein, dass ein solch hochprofitables Vorzeigeunternehmen auf Kosten der Belegschaft und ganzer Regionen den Profit einiger weniger Aktionäre grenzenlos steigert. 

 

Roche hat sich gesamtarbeitsvertraglich dazu verpflichtet, die «in den Betrieben vorhandenen Möglichkeiten zur Erhaltung und Erneuerung von Arbeitsplätzen auszuschöpfen». Diesem Versprechen müssen jetzt Taten folgen. Die Unia verlangt darum von Roche, gemeinsam mit der Unia, der Belegschaft und den zuständigen Kantonsbehörden Alternativlösungen auszuarbeiten und sofortige Verhandlungen aufzunehmen: 

  • Die Schliessung des Standortes Burgdorf ist inakzeptabel und muss zurückgenommen werden.

  • Der Stellenabbau ist auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, Entlassungen müssen ganz vermieden und mit der natürlichen Fluktuation aufgefangen werden.

  • Die Konsultationsfrist muss mindestens bis am 31.12.2010 erstreckt werden, damit die Situation analysiert werden kann und die Belegschaften in Basel und Burgdorf in die Lage versetzt werden, um Vorschläge zur Rettung von Arbeitsplätzen auszuarbeiten.

  • Geeignete Massnahmen zur Reduktion des Abbaus, etwa die Einführung von Kurzarbeit oder alternative Arbeitszeitmodelle, begleitet mit gezielten Weiterbildungsmassnahmen sowie die Förderung von Teilzeitarbeit und Frühpensionierungen müssen jetzt zusammen mit den Sozialpartnern erarbeitet und mit Unterstützung der Behörden umgesetzt werden.