Unia lässt das Privatleben der Verkäuferinnen und Verkäufer nicht baden gehen
Die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten würde zu Lasten der Gesundheit und des Soziallebens der Beschäftigten gehen. Deshalb hat die Gewerkschaft Unia eine Kampagne unter dem Titel: „Dein Privatleben geht baden – und du stehst im Laden! Nein, zur Motion Werthemann!“ “ lanciert. Die Gewerkschaft sammelt mit Verkäuferinnen und Verkäufern zurzeit Unterschriften für eine Petition, die dem Grossen Rat im September überreicht werden soll. Zahlreiche Kundinnen und Kunden, aber auch Geschäftsführer und Ladenbesitzer unterstützen das Anliegen.
„Die Beschäftigten im Detailhandel haben heute schon wenig Privatleben, stehen oftmals unter massivem Druck und erhalten eine vergleichsweise schlechte Entlöhnung .“, erläutert Toya Krummenacher, Leiterin Sektor Dienstleistungsberufe der Unia Nordwestschweiz. „Sind die Geschäfte bis 22:00 Uhr oder gar noch länger geöffnet, ist weder ein normales Familien- noch Vereinsleben für die Beschäftigten möglich. Längere Öffnungszeiten führen zu einer weiteren Prekarisierung der Arbeit im Verkauf“, so die Gewerkschafterin. Längere Ladenöffnungszeiten schaffen auch keine zusätzlichen Arbeitsplätze, denn die Konsumentinnen und Konsumenten können ihr Geld nur einmal ausgeben. „Eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten führt nur zu einer Verlagerung. Die grossen Läden können es sich leisten, die kleinere Geschäfte gehen ein, was auch unser Stadtbild bedroht.“
Für eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten gibt es zudem heute gar kein Bedürfnis. Bereits mit dem heutigen Ladenschlussgesetz könnten die Geschäfte von Montag bis Freitag bis 20:00Uhr geöffnet sein, doch die wenigsten machen von dieser Möglichkeit Gebrauch - schlicht weil die Nachfrage zu gering sind. Das Basler Stimmvolk hat zudem bereits 2002 eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten abgelehnt. Es ist reine Zwängerei, wenn die neoliberalen Kräfte dieses Thema in periodischen Abständen immer wieder aufbringen.
Für Rückfragen:
Toya Krummenacher, Leiterin Sektor Tertiär Unia Nordwestschweiz