Clariant lässt die entlassenen Mitarbeitenden im Regen stehen
Die Clariant-Führung lehnt sämtliche von der Unia und der Betriebskommission eingebrachten substanziellen Vorschläge und Forderungen ab. Sie ist lediglich wie von der Unia verlangt zu einer Verlängerung des bestehenden Sozialplans bis 2013 bereit – angesichts des dramatischen Abbaus eine Selbstverständlichkeit.
Clariant will also die Kosten ihrer Restrukturierungsprogramme weiterhin allein den Beschäftigten aufbürden. Dies ist inakzeptabel. Die Unia und die Betriebskommission halten darum an den Kernforderungen der Belegschaft fest und verlangen Nachverhandlungen über folgende Punkte:
- Substanzielle Verbesserung des Sozialplanes mit Frühpensionierungsmöglichkeiten ab 55 Altersjahren.
- Paritätisch kontrollierte Umsetzung des Sozialplanes.
- Vollständige Ausrichtung der Durchhalteprämien auch bei unverschuldeten Absenzen (Krankheit und Unfall).
- Aufbau einer Transferorganisation, welche die Entlassenen auf die weitere berufliche Zukunft vorbereitet und Arbeitslosigkeit vermeidet.
Dieser letzte Punkt geniesst für die Unia und die Betriebskommission oberste Priorität, da mit einer derartigen Auffangs- und Übergangsstruktur die sozialen Kosten der Abbauwelle am besten reduziert werden können. Clariant weigert sich aber genügend Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, eine firmeninterne Jobbörse und Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche, Coaching bei Bewerbungen und psychologische Betreuung für die Betroffenen zur Verfügung stellen. Sogar die Benutzung von auf dem Werksgelände verfügbare Räumlichkeiten und Hilfsmitteln wird vom Clariant-Management verweigert.
Die Unia und die Betriebskommission haben von Clariant bereits Verhandlungstermine für neue Gespräche zusammen mit den Angestelltenverbänden und der Syna verlangt. Sie fordern das Management zudem auf, sämtliche Versuche die Belegschaft zu spalten einzustellen.
Weitere Auskünfte
Manuel Wyss, stv. Branchenverantwortlicher Chemie der Unia
Jörg Studer, Betriebskommissionsmitglied Clariant