Erneut sollen in der Basler Chemie 130 Stellen gestrichen werden

Im Rahmen einer «Konsolidierung der Schweizer Produktionsaktivitäten» will der Chemiekonzern Huntsman in der Region Basel bis zu 130 Stellen streichen. Die Unia fordert einen Marschhalt für Huntsmann und eine sozialpartnerschaftliche Diskussion über die Perspektiven des Unternehmens.

Seit Monaten läuft die Produktion bei Huntsman gemäss Insiderberichten auf Hochtouren, der Auslastungsgrad hat einen Höchststand erreicht. Trotzdem hat der Chemiekonzern gestern völlig überraschend und ohne die Sozialpartner vorher zu informieren den Abbau von 130 Stellen verkündet.

 

Die Gewerkschaft Unia hält diesen – unter dem Deckmantel der «Nachhaltigkeit» propagierten – Entscheid für falsch und fatal. Offensichtlich geht es Huntsman darum, die Gewinnmarge kurzfristig auf Kosten der Mitarbeitenden zu maximieren, ohne Rücksicht auf die langfristigen Konsequenzen. Das ist fatal, denn motivierte und qualifizierte Mitarbeitende waren und sind für die schweizerische Chemiebranche der entscheidende Faktor für langfristigen unternehmerischen Erfolg. Wenn die «Belegschaft immer weiter ausgepresst wird, leidet auch die Qualität der Produkte und damit die Kundenzufriedenheit. Gerade in der jüngeren Geschichte von Huntsman gibt es mehrere Beispiele dafür, dass wegen überzogenen und unrealisierbaren Rationalisierungsmassnahmen massenweise Kunden verloren gingen.

 

Marschhalt für Huntsman: Entlassungen können vermieden werden

Bevor Huntsman falsche Restrukturierungspläne in die Praxis umsetzt, braucht es nun einen Marschhalt. Die Situation und Perspektiven des Betriebes müssen von den Sozialpartnern und der Belegschaft gemeinsam abgeklärt werden, damit wirklich nachhaltige Prozessoptimierungen eingeleitet werden können, die nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen. Die Unia hat darum nach Bekanntwerden der Abbaupläne umgehend mit den Huntsmann-Verantwortlichen Kontakt aufgenommen und einen konstruktiven Dialog für den Erhalt und die Sicherung der Arbeitsplätze einverlangt. Der Gewerkschaft wurde ein Gesprächstermin zugesichert.

 

Die Unia und die Belegschaftsvertreter sind überzeugt, dass Entlassungen bei Huntsmann nicht nur unnötig sondern sogar kontraproduktiv sind. Ein allfälliger Stellenabbau kann über sozialverträgliche Lösungen wie z.B. attraktive Frühpensionierungsangebote für alle Mitarbeiter in sämtlichen Betriebsteilen aufgefangen werden. Zudem braucht es eine Anpassung des Schichtmodells unter gebührender Berücksichtigung der langfristigen Gesundheitsaspekte.

 

Für Rückfragen:

Werner Michel, Personalvertretung Huntsman,

Dominik Marty, Gewerkschaftssekretär chemische und pharmazeutische Industrie