Sozialpartner erreichen eine Reduktion des Stellenabbaus bei Huntsman

Das Konsultationsverfahren zu den Massenentlassungen bei Huntsman Advanced Materials (Switzerland) GmbH ist heute abgeschlossen worden. Die Sozialpartner, namentlich die Gewerkschaften Unia und Syna sowie die Arbeitnehmerverbände Angestellte Schweiz und Angestellte Huntsman, ziehen eine gemischte Bilanz. Sie bedauern einerseits, dass der Aderlass in der Basler Chemie weiter geht. Immerhin konnten die Verbände mit vielen konstruktiven Vorschlägen den geplanten Stellenabbau von 130 auf 118 Stellen reduzieren und die Zahl der Kündigungen auf maximal 85 beschränken.

Positiv werten die Sozialpartner andererseits die Bereitschaft von Huntsman, ein „Sonderprogramm Frühpensionierung“ umzusetzen, das attraktive Bedingungen für eine Pensionierung ab 60 Jahren schafft. Falls das Angebot in der Belegschaft auf Anklang stösst, könnte damit ein Grossteil des Stellenabbaus aufgefangen und Kündigungen weitgehend überflüssig werden.

Nicht durchgedrungen sind die Sozialpartner mit ihrer Forderung nach einem verbesserten Sozialplan, der Frühpensionierungen ab 58 Jahre hätte möglich machen sollen. Die betroffenen Mitarbeitenden können aber von den Leistungen des bisherigen Sozialplans profitieren.

Sorgenvoller Blick in die Zukunft

Mit grosser Sorge blicken die Angestellten Schweiz, die Angestellten Huntsman sowie die Gewerkschaften Unia und Syna auf die Entwicklung der Chemiebranche in der Region Basel. Sollte der destruktive Restrukturierungs- bzw. Kostensenkungswettbewerb mit dem Ziel der kurzfristigen Gewinnmaximierung ungebremst weiter gehen, ist die Zukunft des Chemiestandorts Basel in Frage gestellt. Es ist höchste Zeit, dass die Chemieunternehmen zurück zu einer innovativen, qualitätsorientierten und damit nachhaltigen Wachstumsstrategie finden.

Für Rückfragen

Dominik Marty, Gewerkschaftssekretär Unia

Werner Michel, Personalvertretung Huntsman