Die Unia fordert einen Kurswechsel bei Clariant

Kottmanns Jobvernichtungs-Maschine dreht schneller und schneller. In immer kürzeren Abständen verkündet die Clariant-Führung Restrukturierungsmassnahmen ohne erkennbaren Sinn. Der neuesten Abauwelle fallen weltweit insgesamt 570 Stellen zum Opfer. Der Standort Huningue im grenznahen Frankreich mit 262 Stellen wird gänzlich aus dem Clariant-Atlas gestrichen.

 

Wie gewohnt stehen bei Clariant auch nach den neuesten Abbau-Nachrichten bereits weitere Sparprojekte im Raum: Ende 2008 zählte Clariant noch 20'102 Beschäftigte. Im laufenden Jahr wurden bereits 2700 Stellen abgebaut und bis Ende 2010 sollen nur noch 16’000 Mitarbeiter übrig bleiben.

 

CEO Kottmanns rücksichtslose Jobvernichtungs-Maschinerie dreht schneller und schneller. Profit schlagen daraus einige wenige Spekulanten und Top-Manager. Denn der Abbau eines Fünftels der Belegschaft in nur zwei Jahren zieht offenbar kurzfristig denkende Anleger an, wie der stark gestiegene Clariant-Aktienkurs zeigt.

 

Eine nachhaltige Perspektive im Chemie-Geschäft ergibt sich für Clariant so aber nicht. Im Gegenteil: Wegen den perspektivenlosen Abbauprogammen macht sich unter den verbliebenen Mitarbeiter der Clariant Resignation breit. Viele bereiten sich bereits jetzt darauf vor, von einer der nächsten Abbauwellen weg gespült zu werden.

 

Will Clariant nicht bald im Abgrund landen, braucht es dringend einen Kurswechsel. Das Unternehmen muss endlich das riesige Potential der 20'000 Mitarbeitenden ausschöpfen und so für Innovationen und für eine nachhaltige Entwicklung im Interesse aller Beteiligten sorgen. Unternehmen und Gewerkschaften müssen gemeinsam auf Lösungen hinarbeiten, um die konjunkturell bedingte Auftragsbaisse zu überbrücken.

 

Die Unia ist bereit, dazu beizutragen. Sie fordert seit Monaten einen runden Tisch, an dem das Management, die Belegschaft und ihre Vertreter offen über die Perspektiven von Clariant und das strategische Ziel der Restrukturierungen diskutieren sowie eine sozialverträgliche Ausgestaltung allfälliger Umbaumassnahmen aushandeln. Nur so kann verhindert werden, dass das Clariant-Management die Firma so weit kaputt schrumpft, bis als letzter Ausweg nur noch Filettierung und Verkauf übrig bleiben.

 

 

Weitere Informationen:

 

Jörg Studer, Präsident Betriebskommission GAV Clariant,

joerg-studer[at]bluemail.ch

 

Dominik Marty, Unia Nordwestschweiz,

dominik.marty[at]unia.ch, Tel. 061 686 73 63