Schliessung der Neuwagenproduktion bei der JOSEF MEYER Transport Technology AG, Rheinfelden
Bereits im März 2009 wurden Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen ausgesprochen. Die Sozialpartner wurden am 2. Oktober 2009 über die geplante Schliessung orientiert. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Konsultationsverfahren eingeleitet, welches bis zum 19. Oktober 2009 dauerte.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Während der Dauer des Konsultationsverfahrens versuchte die Arbeitnehmervertretung zusammen mit den Gewerkschaften und Verbänden Lösungen zu erarbeiten, um die Schliessung zuverhindern. Leider wurden sämtliche Vorschläge, die alle schriftlich eingereicht wurden, abgelehnt. Die Gewerkschaften Unia und Syna sowie die Angestellten Schweiz sind nach wie vor der Überzeugung, dass dieses Unternehmen auch im Neuwagenbereich eine Überlebenschance hat. Hätte man beim Konsultationsverfahren ein offenes Verfahren gewählt, so wäre auch die Öffentlichkeit, Kunden und Mitarbeitende an der Entwicklung eines Fortbestehens des Bereiches Neuwagenbau mit eingebunden gewesen. Dies ist nun leider nicht mehr möglich. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass sich ein externer Interessent für die Übernahme des Bereiches Neuwagenbau bei der Firma JOSEF MEYER Transport Technology AG finden lässt. Somit würde das bestehende Know-how für den Werkplatz Schweiz auch für die Zukunft gesichert.
Die Sozialpartner fordern
- Prüfung der Möglichkeiten für ein MBO (Management Buy out) und den Mitarbeitenden der Firma JOSEF MEYER Transport Technology AG hierzu auch die notwendige Unterstützung zu geben. Eine Absichtserklärung für eine MBO-Unterstützung auf dem Werksgelände liegt auf konkrete Anfrage der Sozialpartner dazu bereits vor!
- Ausbau der Kurzarbeit und sie zur Ueberbrückung der aktuellen Wirtschaftskrise voll ausschöpfen.
- Die Regierung der Kantone Aargau und Baselland sowie der Bund sollen sich für diese für die Schweiz wertvollen Arbeitsplätze einsetzen. Es sollen Kredite und Gelder für die Anschaffung von neuem und qualitativ hochwertigem Rollmaterial im Güterverkehr gesprochen werden.
- Verbindliche Zugeständnisse für den Erhalt der restlichen Arbeitsplätze in Rheinfelden.
- Keinen Billigramsch für den Güterverkehr auf dem Schweizer Bahnnetz.
Die Sozialpartner sind sehr besorgt, dass mit zukünftigen billigen Ersatzbeschaffungen aus dem Osten die Sicherheit auf dem stark befahrenen Schweizer Bahnnetz höchst gefährdet ist. Denken wir dabei an alle Transporte von gefährlichen Güter, die täglich durch die Schweiz rollen! Die Sozialpartner werden zusammen mit der Arbeitnehmendenvertretung die betroffenen Mitarbeitenden in diesem Prozess aktiv unterstützen.
Weitere Auskünfte:
Bruno Baumann
Gewerkschaftssekretär Unia Industrie
Josef Lustenberger
Branchenleiter Maschinenindustrie Syna
Hans Strub
Regionalsekretär Angestellte Schweiz